Kasha Katuwe Tent Rocks
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usa 2016 - reisebericht - Tag 19 - Moab

tag 19 > moab (mo 30.05.2016)

arches national park (ut)

Der Arches National Park liegt im Norden des Colorado-Plateaus. Er beherbergt die grösste Konzentration an natürlichen Steinbögen. Über 2000 Arches mit Öffnungen von min. 90 Zentimeter sind zu finden. Die bekannteste Formation ist der Delicate Arch. Es handelt sich um einen 20 Meter hohen, alleinstehenden Steinbogen und ist über einen ca. einstündigen Fussmarsch erreichbar. Andere Sehenswürdigkeiten wie «The Three Gossips», der «Babel Tower» oder der «Balanced Rock» sind von der Strasse aus sichtbar. Am meisten markante Bögen gibt es im Devils Garden im Norden des Parks.

Der Nationalpark ist einer von Reiners Lieblingsparks, weshalb er sich wünscht, dort den Sonnenaufgang zu erleben. Gerne erfülle ich ihm den Wunsch, denn auch mir hat’s der Park mit den wunderschönen Gesteinsformationen angetan. So stehen wir um 5:00 Uhr am Arches Scenic Drive etwas unterhalb des Balance Rock, unserem heutigen Objekt der Begierde. Autofahrer rasen an uns vorbei, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Ich hoffe bloss, dass sich kein Hirsch vor deren Stossstange verirrt. Es ist leicht bewölkt und schon bald verfärbt sich der Himmel in ein Orange, wie es Photoshop nicht schöner zaubern könnte.

Nun wollen wir schauen, ob wir im Devils Garden ein paar hübsche Fotomotive finden. Der Parkplatz ist noch fast leer, wir können unmittelbar neben dem Trailhead parkieren. Das sah vor zwei Jahren ganz anders aus, allerdings waren wir damals eindeutig zu spät dran.

Mit Stativen, Kameras und genügend Wasser bewaffnet wandern wir los. Bei der ersten Verzweigung biegen wir rechts ab und treffen beim Tunnel Arch auf ein Paar aus Las Vegas. Wir fotografieren uns gegenseitig vor dem hochgelegenen Steinbogen. Sie empfehlen uns, unbedingt zum Pine Tree Arch zu gehen, was wir eh vorhaben. Dieser kleine Arch gefällt mir richtig gut. Während wir fotografieren, kommen vier Deutsche, die aber nicht bemerken, dass auch wir deutschsprachig sind. Sie bemühen sich, mich in ihrem besten Englisch zu fragen, ob sie kurz dazwischen gehen dürfen und selbst bei meiner deutschen Antwort, bleiben sie beim Englisch.

Auf dem Weg springen viele süsse Streifenhörnchen herum. Reiner schafft es, eines richtig gut zu erwischen, sonst sind sie meist viel zu flink. Immer mehr Menschen begegnen uns. Wie viele andere grüsse ich auch ein fröhlich lachendes Paar zurück. Reiner fragt mich, ob ich sie nicht erkannt hätte. Es waren die beiden aus Las Vegas, die wir am Tunnel Arch fotografiert haben. Wieder einmal ist es mir peinlich, dass ich mir einfach keine Gesichter merken kann.

Der wegen seiner Spannweite von 92 Metern bekannte Landscape Arch reizt mich nicht so sehr. Auf Bildern finde ich ihn im Gegensatz zu anderen Bögen etwas langweilig. Als wir aber dort sind, bin ich tief beeindruckt. Kein Bild der Welt kann dieses filigrane, aber riesige Gebilde so widergeben, wie es in der Realität wirkt.

Inzwischen steht die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel. Temperatur und Menschendichte nehmen zu, so dass wir langsam aber sicher den Rückzug antreten. Ich kann mir vorstellen, dass der Double Arch bei der Windows Section hübsch angeleuchtet wird. Wir können kaum glauben, was wir hier sehen. Die Menschen pilgern zum North Windows, dass es aussieht, wie eine Ameisenstrasse. So schnell, wie wir gekommen sind, sind wir schon wieder weg. Als wir links in den Arches Scenic Drive einbiegen wollen, sieht es aus wie auf einer Autobahn. Ein Auto nach dem anderen fährt die Strasse hoch, runter sind wir die einzigen. Wir stoppen bei der Park Avenue, wo sich die Menschenmassen noch in Grenzen halten. Ein Junge ist mit seinem Vater den Park Avenue Trail hochgerannt und nun sind beide völlig ausser Puste.

Wieder gegen den Strom fahren wir zum Parkausgang, wo sich die Autos weit zurück stauen. Trotz des grossen Andrangs sind im Visitor Center nur wenige Leute, weshalb wir uns dort ins Theater setzen und den interessanten Film schauen. Danach ist für uns Feierabend und wir fahren an der langen Kolonne vorbei Richtung Moab. Nun erschliesst sich uns auch der Sinn der gestern bemerkten Pylonen auf der US-191. Sie trennt die Memorial-Day-Besucher des Arches National Parks von denen, die geradeaus weiterfahren möchten. Nicht dumm und die Massnahme scheint zu nützen. Allerdings staut sich in Moab der Verkehr doch wieder sehr. Von der Überquerung des Colorado River bis zum City Market stehen die Autos auf einer Länge von über fünf Kilometern – zum Glück aber auf der anderen Strassenseite.

Wir machen uns heute einen faulen Nachmittag am Pool. Bei herrlichem Sonnenschein geniessen wir das kühle Nass und den Whirlpool. Letzterer ist jedoch so heiss eingestellt, dass ich einen roten Kopf bekomme und mich sofort wieder im Pool abkühlen muss. Ein Stress aber auch.

Weil das Fiesta Mexicana gleich gegenüber vom Hotel liegt, wählen wir dieses für unser Abendessen. Der Margarita ist lecker und nicht kleiner, als derjenige in Page, aber ansonsten gibt es nicht besonders viel zu loben. Das Essen ist okay und die Bedienung solala. Wäre kein Verlust gewesen, hier nicht vorbeigeschaut zu haben.

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