Kasha Katuwe Tent Rocks
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usa 2016 - reisebericht - Tag 17 - Torrey - Monticello

tag 17 > torrey - monticello (sa 28.05.2016)

Ich stehe früh auf, mummle mich in warme Kleider, schnappe die Kamera und gehe raus, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Dabei bin ich nicht die erste. Ein dick eingepackter Asiate hat dieselben Absichten, wie ich. Seine Frau streckt den Kopf aus der Zimmertür, umschlingt ihren Körper mit beiden Armen und meint: «It’s so cold!». Kein Wunder, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das scheint ein Amerikaner in Shorts und T-Shirt mit einer Tasse Kaffee in der Hand ganz anders zu sehen. Auf meine Frage, ob es ihm nicht zu kalt sei, erwidert er: «No, it’s so nice, nice, nice!!!» Beim Frühstück sitzt das asiatische Paar immer noch in Winterjacke, obwohl der Speiseraum gut beheizt ist.

Nach dem Auschecken fahren wir bei herrlichem Sonnenschein und 7°C zum Golden Throne Trailhead. Nur ein Pick-up steht hier, ansonsten ist der Parkplatz leer. Wir wandern gemütlich den Capitol Gorge Trail entlang. Links und rechts ragen durchlöcherte Felswände in den Himmel. Vögel fliegen von einem Loch ins nächste und Streifenhörnchen turnen auf den Felsen herum. Für heute haben wir vor, nur ganz moderat zu laufen, keine steilen Hänge zu erklimmen und keine Steinbrocken zu erklettern. Diese Vorsätze brechen wir ohne mit den Wimpern zu zucken, als ein Schild mit der Aufschrift «The Tanks» links hochzeigt. Angeblich sind es nur 0.3 Meilen, aber ich glaube, damit ist Luftlinie gemeint. Die kleine Anstrengung lohnt sich aber. Die Wasserlöcher, und besonders die Aussicht auf die Berge von dort, sind traumhaft.

Zurück im Gorge kommen uns immer mehr Familien entgegen. Besonders süss ist ein etwa dreijähriger Junge im Superman-Kostüm, der mit gesenktem Kopf seinen Eltern hinterher trottet. Als wir grüssen, hebt er den Kopf, grinst und ein laut und deutlich gesprochenes «Hi» kommt aus seinem Mund. Ein anderer Junge fragt seinen Vater: «What’s the time?». Die Antwort des Vaters: «Time to hike!».

Wir wollen uns bei der Weiterfahrt im Visitor Center ein bisschen umschauen. Doch der Parkplatz ist rappelvoll und überall wuseln Leute herum. Vor den Toilettenanlagen gibt es eine riesige Menschenschlange. Erst da fällt mir ein, dass heute das Memorial Day Weekend beginnt. Der Feiertag wirkt sich auch auf die Hickman Bridge aus, also lassen wir diese Wanderung ausfallen.

Auf Empfehlung hin halten wir beim Mesa Farm Market. Im winzigen Laden mit angrenzender Backstube treffen wir auf einen kleinen Mann in Latzhosen mit langen grauen Haaren, die er zu einem Rossschwanz zurückgebunden trägt. Er ist grad beim Brotbacken. Während wir bestellen, gesellen sich immer mehr Personen zu ihm in die Backstube und begutachten uns. Ich bestelle mir einen Apfel-Karotten-Randen-Saft und Reiner will einen Apfelsaft und dazu nehmen wir Zimtschnecken. Wir setzen uns mit den Zimtschnecken auf die Veranda und warten, bis das Gemüse und die Äpfel geschält, gewürfelt und entsaftet sind. Das Warten ist kurzweilig. Eine junge Frau kommt mit Blumentöpfen vorbei und erzählt, dass sie sich nicht entscheiden könne, wohin sie diese stellen möchte. Drei Hunde springen um das kleine Haus herum. Ein junger Mann sitzt in einer Hollywoodschaukel und schaut zu, wie alle anderen arbeiten.

Als die frisch gepressten Säfte kommen, sind die Zimtschnecken verputzt. Gut Ding will Weile haben. Wir verwenden zu Hause sowohl einen Entsafter wie auch einen Hochleistungsmixer für Smoothies, aber unsere Säfte werden nie so lecker cremig, wie diese hier. Beim Verabschieden meint der Besitzer, dass wir nun mit der UT-96 eine wunderschöne Strecke vor uns hätten.

Links und rechts der Strasse sehe ich nur Wüste. Auf einmal wird es bergiger und immer schöner. An der Hog Springs Picnic Area rasten wir und beobachten eine Gruppe mexikanischer Motorradfahrer, die sich gegenseitig vor ihren schweren BMWs fotografieren. Zwei Kletterer bereiten sich für eine Tour vor und an einem Nebentisch grillieren zwei Frauen auf einem Minigrill Gemüse.

Danach folgen mehrere View Points. An jedem müssen wir halten und fotografieren. Der Blick auf die tiefe Ebene, in der sich der glitzernde, von grünen Büschen gesäumte Colorado River schlängelt, ist atemberaubend. In der Ferne können wir eine Stahlbogenbrücke ausmachen, das ist etwas für mich.

Es ist 33°C warm, windig und leicht bewölkt. Bei der Weiterfahrt wird mir immer heisser. Die Klimaanlage läuft, trotzdem habe ich das Gefühl, ich sässe auf einem Ofen. Ich kontrolliere die Sitzheizung und tatsächlich steht sie auf höchster Stufe.

Eine zweite, noch grössere Gruppe mexikanischer Motorradfahrer folgt uns. Reiner lässt einen nach dem anderen vor. Auf dem Parkplatz bei der Hite Crossing Bridge, die wir eben noch aus der Ferne von oben gesehen haben, treffen wir sie wieder. Sie positionieren sich gerade für ein Gruppenfoto.

natural bridges national monument

Die drei namensgebenden natürlichen Steinbrücken heissen "Sipapu", "Kachina" und "Owachomo". Sie liegen im White und Armstron Canyon am östlichen Rand des Colorado-Plateaus. Sipapu Bridge ist die grösste und spektakulärste der drei Brücken. Sie ist 67 Meter hoch und hat eine Spannweite von 82 Meter. Die Kachina Bridge ist mit 64 Meter Höhe und 62 Meter Spannweite grösser, als Owachomo, welche eine Höhe von 32 Meter und eine Spannweite von 55 Meter aufweist.Natural Bridges National Monument wurde von der Sky Association als International Dark Sky Park ausgezeichnet und trägt seither den Namen "Natural Bridges International Dark Sky Park". Weiter sind sind Reste von Anasazi-Indianer-Siedlungen zu sehen.

Bis wir beim Natural Bridges National Monument ankommen, hat es auf 20°C abgekühlt und tröpfelt leicht. Wir fahren den Loop und bewundern die drei natürlichen Steinbrücken von oben.

monticello (ut)

Die Kleinstadt mit Status «City» liegt auf einer Höhe von 2'155 Metern. Nach Blanding ist es die zweitgrösste Stadt im San Juan County. Sie zählte 2010 1'972 Einwohner und liegt verkehrsgünstig, um «The Needles» im Canyonlands National Park zu besuchen.

Unser zehntes Bett dieser Reise steht im Inn at the Canyons in Monticello. Wir werden sehr freundlich in der netten Lobby empfangen und bekommen ein hübsches, geräumiges Zimmer im Obergeschoss. Neben dem Hotel gibt es eine Tankstelle mit integriertem Subway, bei dem wir auf einen schnellen Footlong vorbeischauen. Bevor wir aber bestellen können, müssen wir warten, bis eine asiatische Reisegruppe sich entschieden hat, was sie essen wollen. Zum Glück haben die meisten eine Fertigsuppe dabei, die sie mit heissem Wasser aus dem Automaten anrühren, so kommen wir doch heute noch zu unserem Abendessen.

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