reiners geburtstag
Pünktlich zu Reiners Geburtstag durften wir im Club frühstücken. Wie oben beschrieben hatte die Hotelleitung die beiden Frühstücksräume zusammengelegt. Es gab echten Jamón Ibérico, der uns ein bisschen Andalusien zurückbrachte. Das war auch der einzige Tag, an dem dieser edle Schinken angeboten wurde. Am Nebentisch wussten sie die Delikatesse nicht zu schätzen. Mir blutete das Herz, als ich die Kellnerin zwei dick damit belegte Brote wegtragen sah.
Reiner wünschte sich einen Ausflug in den Parque Nacional del Teide. Diesmal fuhren wir erst gegen Norden, um von Westen her in den Park zu fahren. In Chío verpassten wir die Abzweigung und fanden uns an einer steil ansteigenden Strasse wieder. Unser Kia hätte das nicht gepackt, also blieb nichts anderes übrig, als umzudrehen, um auf die TF-38 zu gelangen. Die Aussicht war von starkem Dunst oder der Calima (Phänomen, bei dem Saharasand zur Insel geweht wird) getrübt. Interessanterweise sah man die Nachbarinsel La Gomera trotz des Dunstes so gut wie nie zuvor. Sogar die Zeichnung der Felsen konnte man erkennen. Wegen der schlechten Sicht hielten wir uns nicht lange im Park auf, sondern versuchten, in der hübschen Altstadt von La Orotava einen Parkplatz zu finden. Leider gelang uns das nicht und in ein enges Parkhaus wollten wir uns nicht zwängen, also fuhren wir weiter Richtung Anaga-Gebirge.
Die Fahrt durch den Wald war wunderschön, auch wenn das Wetter nicht hundertprozentig mitspielte. Eigentlich wollten wir auch hierhin nochmals zurückkehren, was wir - wie so manches andere - in diesen Ferien nicht mehr schafften.
Bevor wir ins Hotel zurückkehrten, um uns fürs Abendessen frisch zu machen, besuchten wir den Playa del Médano und schauten wie oben beschrieben den Kitesurfern zu.
Beim Hotel angekommen, war ich etwas nervös, ob die geplante Überraschung geklappt hatte. Im Vorfeld hatte ich eine Flasche Cava bestellt, die mit einer persönlichen Glückwunschkarte aufs Zimmer gestellt werden sollte. Und tatsächlich wartete ein Kühler mit Eis und einer Flasche Cava sowie zwei Gläser auf uns. Die Flasche wollte natürlich geköpft werden, also setzten wir uns auf den Balkon. Als es dann Richtung El Jardín de la Abuela, unserem Lieblingsrestaurant, ging, waren wir bereits ziemlich angeheitert. Als die Bedienung uns kommen sah, rief sie gleich "Feliz Cumpleaños", was mich überraschte und Reiner freute. Wir liessen es uns nicht nehmen, uns einen zweiten Apéritif in Form eines Caipirinhas und zum Essen eine Flasche Rosé aus Teneriffa zu genehmigen. Nur auf den abschliessenden Barraquito mussten wir schweren Herzens verzichten, den hätten wir nicht mehr geschafft. Der 750 Meter lange Rückweg hoch und runter zum Hotel zog sich danach furchtbar in die Länge, aber schön war's!