Grand Canyon North Rim
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USA 2022 - 11 page - grand canyon - 09

die bären sind los

Das Frühstück im Restaurant war ausgesprochen gut und das Personal sehr nett. Es gab richtiges Geschirr und die Tische wurden abgeräumt. Meist stellten die Gäste wohl aus Gewohnheit ihre Teller und Tassen auf den Servicewagen. Der Angestellte goutierte dies jeweils mit einem herzlichen Lächeln und einem Dankeschön, obwohl seine Ordnung damit durcheinandergebracht wurde.

Auf den nun folgenden Programmpunkt hatte ich mich schon lange gefreut: Wir statteten Bearizona einen Besuch ab. Wir zahlten den Eintrittspreis, verneinten die Fragen nach Kindern und Haustieren und hörten uns die Parkregeln an.

Der Wildtierpark bestand aus der Bearizona Drive-Thru Area und der Fort Bearizona Walk-Thru Area. Wir starteten mit dem Drive-Thru, wo uns Rocky Mountain Goats erwarteten. Diese weissen, zottligen Bergziegen hatten wir leider noch nie in Natura entdecken können. Anschliessend fuhren wir an Rentieren, Pronghorns, verschiedenen Hirschen und Burros vorbei, bevor es zu einem der Highlights ging, den Alaskan Tundra Wolves und den Arctic Wolves. Dies war der Bereich, wo die Fensterscheiben hochgedreht werden mussten. Wer dies nicht tat, wurde per Lautsprecher darauf hingewiesen. Die Alaska-Tundra- und die Polarwölfe waren durch einen Zaun getrennt, was mir bisschen leidtat, aber vermutlich wollte man aus Zuchtgründen die beiden Gattungen nicht vermischen.

Zwischen den einzelnen Gehegen war ein Wildrost. Es rumpelte jedes Mal beim Überfahren der Eisenstäbe, aber dies ermöglichte eine Durchfahrt ohne Tore oder gar Schleusen und die jungen Schwarzbären, die nach den Wölfen kamen, waren von diesen getrennt. Weisse und amerikanische Bisons waren im Anmarsch, als die Wasserdusche sie erschreckte. Sie hatten einige Junge, die übermütig herumhüpften oder miteinander kämpften.

Bevor es zum Schluss der Rundfahrt zu den alten Schwarzbären ging, hockten noch Rocky Mountain Bighorn Sheeps auf einem Felsen. Das coolste waren aber die namensgebenden Bären, die in grosser Anzahl vorhanden waren. Die einen schliefen in Baumstämmen, andere darauf, wieder andere nahmen ein Bad im Teich oder rieben ihren Rücken an einem Baumstamm. Es machte Spass, die Tiere zu beobachten. Irgendwann waren wir dann beim Parkplatz angelangt, doch wir hatten noch nicht genug und fuhren die Runde nochmals. Das durfte man so oft man wollte – solange man den Wildpark nicht verliess.

Bei der zweiten Runde entdeckten wir ein junges Bergzicklein, das sich – wie wir viel später auf Fotos erkennen konnten – beim ersten Durchgang hinter der Mutter versteckt hatte. Auch die anderen Tiere, allen voran die Bären, boten uns einen anderen Anblick als beim ersten Mal. Nach einem ausgiebigen Beobachten der Schwarzbären parkierten wir das Auto und gingen in den Walk-Thru-Bereich.

 
 

Als erstes besuchten wir die Otter, doch die lagen bloss faul rum. Im Big Bear Gift Shop waren zwei Angestellte dabei, einen kleinen Fuchs zu rufen. Der eine stand im oberen Geschoss und eine Frau mit einem Kistchen auf der Treppe. Das Füchschen rannte die Treppe runter und wieder rauf, um anschliessend doch noch in die Box zu verschwinden. Die Frau machte die Besucher, die sich nach und nach um die Treppe versammelt hatten, darauf aufmerksam, dass bald eine Show in der Main Stage folgen würde.

Wir schauten uns den Jaguar an, der aber wie die Otter müde war. Am Ende dieses Weges ästen ein paar Hirsche, dann drehten wir um. Der Jaguar war inzwischen aufgestanden, aber viel konnten wir von ihm nicht sehen. Der Rotluchs (engl. Bobcat) war ausgeflogen, dafür konnten wir die Grizzlybären und Javelinas gut beobachten. Als wir die Runde am Bauernhof, dem Rotfuchs, dem Dachs und einem weissen Pfau vorbei beendet hatten und beim Bearizona Grill ankamen, war die Show bereits am Laufen. Wir setzten uns an einen Tisch mit einem Sonnenschirm, denn die Mittagssonne brannte intensiv auf unsere Köpfe. Von da aus hatten wir einen guten Blick auf die Show und konnten etwas Erfrischendes trinken.

Nun war es Zeit für? Für eine weitere Runde durch den Drive-Thru-Bereich. Inzwischen waren mehr Autos im Park unterwegs, aber das hinderte uns nicht, noch ein paar Runden zu drehen und immer wieder Neues zu entdecken wie zum Beispiel die Bären, die auf den Bäumen sassen. Nach sechseinhalb Stunden hatten auch wir genug und fuhren zum Hotel zurück, um anschliessend im Frontier Familiy Restaurant Brisket zu essen, welches nicht an das von Sedona herankam.

Damit waren die Abstecher links und rechts der Route 66 beendet. Ab morgen widmen wir uns wieder der Mother Road.

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