In dieser Etappe unternahmen wir einen Abstecher in die atemberaubenden Landschaften von Utah, bestaunten den Grand Canyon von einer anderen Seite und trafen auf eine Menge wilder Tiere in freier und nicht so freier Wildbahn.
zu doof für eine schlüsselkarte
Die Rezeptionistin des Hotels war sehr freundlich, es wirkte aber ein bisschen aufgesetzt. Wir hätten das Zimmer 204 bekommen sollen, doch da war etwas nicht in Ordnung – keine Ahnung, was. Stattdessen bekamen wir die 108. Ihre Arbeitskollegin flüsterte ihr etwas zu, es schien, als wäre diese sich nicht sicher, ob die 108 frei wäre. Die 204 auf dem Etui für die Schlüsselkarte, auf dem Orientierungsplan und auf einem Informationsblatt wurde mit TippEx abgedeckt und durch eine 108 ersetzt. Wir rollten unser Gepäck zu unserem Zimmer, öffneten die Tür und erblickten darin einen Koffer. Schnell schlossen wir die Tür wieder und ich ging zur Rezeption. Nun war es vorbei mit der Freundlichkeit. Die Empfangsdame murmelte zwar eine Entschuldigung, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie den Fehler bei uns sah. Ich erhielt die Schlüssel für die nebenanliegende 106, wo wir die Tür nicht aufbekamen. Die Karten funktionierten nicht, also marschierte ich wieder zur Rezeption. Die Kollegin riss mir die Karten aus der Hand, eilte zur Tür der 106 und öffnete sie ohne Probleme. Wir müssten auf den Pfeil achten, schnaubte sie uns zu, bevor sie hocherhobenen Hauptes davonstolzierte.
Ein langweiliger Kellner bediente uns im Fiesta Mexicana, an welches wir gute Erinnerungen hatten. Das Essen war okay, die Margaritas gross und gut, aber eine so zurückhaltende Bedienung war bestimmt nicht gut fürs Geschäft. Zurück im Hotel funktionierten unsere Karten zwar an der Hintertür, um ins Hotel zu gelangen, nicht aber bei der Zimmertür. Wir achteten auf den Pfeil, steckten die Karten abwechslungsweise mal schnell, mal langsam und in jeder erdenklichen Art und Weise in den Schlitz, bis endlich das grüne Lichtlein aufleuchtete.
man spricht deutsch
Frühstück gab es in diesem Hotel erst ab halb acht. Der kleine Frühstückraum war bis auf den letzten Platz gefüllt, auch in der Lobby hatten sich Gäste platziert. Wir fanden an einem grossen Tisch in einer Nische einen Platz. Als ich mir etwas zu Essen holen ging, herrschte eine hässige Stimmung unter den mehrheitlich deutschsprachigen Gästen. Es fehlte Besteck, die Teller waren ausgegangen und auch beim Nachfüllen des Essens kam das Personal nicht nach. Neben mir sass dem Dialekt nach zu urteilen ein Österreicher mit seiner Freundin. Er meckerte rum und sie gab sich alle Mühe, ihn aufzumuntern. Sie strich ihm sogar einen Toast, doch auch das half nichts. Das Rührei schmeckte ihm nicht, war ungesalzen, aber den Salzstreuer, den ich ihm zuschob, ignorierte er.
Wieder mussten wir gefühlte hundert Mal probieren, bis wir endlich ins Zimmer kamen. Aber darauf, nochmals von einer Rezeptionistin so doof angemacht zu werden, hatte ich keine Lust.