Wir hatten Schwierigkeiten in unsere Unterkunft zu gelangen, bestaunten rote Felsen und atmeten die Luft einer tausendjährigen Geschichte ein. Am Schluss der Etappe standen wir bei einem der grössten Naturwunder der Welt.
der verflixte code
Es war Donnerstag vor dem Memorial-Weekend und ich befürchtete Schlimmes. Auf der malerischen AZ-89A von Flagstaff nach Sedona war eine Baustelle nach der anderen, trotzdem und entgegen meinen Befürchtungen kamen wir ganz gut vorwärts. Als wir den Wald verliessen und im Ort ankamen, war ich ab der Schönheit der umliegenden roten Berge überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass dort so viele Felsformationen zu sehen sein würden. Mir war bewusst, dass es den Bell Rock und den Cathedral Rock gibt, aber das waren nur zwei der unzähligen Berge. Ich verliebte mich augenblicklich in diese wundervolle Landschaft.
Südlich von Sedona in Big Park oder auch als Village of Oak Creek bezeichnet, wollten wir die nächsten vier Nächte verbringen. Wir hatten bereits online eingecheckt, als wir in Socorro das ominöse Mail von Lynx erhalten hatten. Nun war ich gespannt, ob der Code funktionierte, denn in den Rezensionen hatte ich gelesen, dass er das bei anderen Gästen nicht getan hatte.
Es kam, wie es kommen musste, die grosse Holztür liess sich nicht öffnen. Wir versuchten den Code einzugeben und danach diese oder jene Taste, es half nichts. Verzweifelt wollte ich über einen Hotspot und Internet-Telefonie die angeschriebene Telefonnummer anrufen, da kam uns ein Paar entgegen. Ich nahm an, dass es die Besitzer waren, brach den Anruf ab und schilderte unser Problem.
Sie waren Gäste einer der zur Anlage gehörenden Villen. Der Mann verriet uns den Code zur Eingangstür, der mit der erhaltenen Zahlenkombination nichts zu tun hatte und dann standen wir in der Halle. Von dieser aus ging es in die Küche, deren Herd nicht benutzt werden durfte und zu ein paar Zimmern. Eine Treppe führte zu weiteren Zimmern, aber keines war mit der Nummer 109 bezeichnet. Sie trugen Namen, aber weder wir noch das hilfsbereite Paar konnten erkennen, welches nun unser Raum war. Der Gast wollte mir mein Handy aus der Hand nehmen, um damit die Nummer anzurufen. Ich rebellierte, denn es war ein Geschäftshandy ohne Auslandspaket und ich wollte keinen Ärger mit meinem Arbeitgeber haben. Bevor wir ihm aber Reiners Mobiltelefon reichen konnten, rief er mit seinem eigenen Apparat an und erfuhr, dass wir im Country Room untergebracht waren. Zu diesem Zimmer im Obergeschoss passte dann auch der Code.
Das Zimmer war gross, verfügte über einen Wohn- und einen Schlafbereich sowie einen Balkon mit Sicht auf die wunderbaren Felsformationen von Sedona. Dass es bei vier Nächten bei einem alles andere als bescheidenen Preis kein Housekeeping gab, fand ich etwas befremdlich. Wenigstens konnte man sich in der Küche mit genügend WC-Papier eindecken.