der mond ist aufgegangen
Wieder zurück in der Lodge mutmassten wir, wie der Verlauf des Mondes sein würde und stellten fest, dass wohl für eine ideale Aufnahme das Hausdach im Weg wäre. Kurzentschlossen packten wir das Auto und gingen auf Location-Suche. Es wurde immer dunkler und wir wurden noch nicht fündig. Auf einer grossen, bekiesten Haltebucht in der Nähe des Flughafens richteten wir das Auto Richtung Mond aus, der eben über den Horizont gestiegen war. Ich schaute, dass er sich in der linken unteren Ecke meines Displays befand und startete das Timelapse. Die unmittelbare Umgebung war voller Müll. Hoffentlich kam der nicht mit aufs Bild.
In einiger Entfernung hielt alle paar Minuten ein Auto, um den Hund Gassi zu führen. Die meisten liessen dazu den Motor laufen, ein paar Wenige stellten ihn ab. Wenn sie beim Wegfahren in unsere Richtung kamen, blendete mich das Scheinwerferlicht. Bei einem Auto war das besonders schlimm, denn es näherte sich uns ganz langsam und drehte sich schliesslich so, dass die Fahrerseite gegen uns zeigte. Aus dem geöffneten Fenster fragte der Fahrer, ob wir Hilfe bräuchten. Wir verneinten und erklärten, dass wir den Mond fotografierten. Ah gut, es habe für ihn ausgesehen, als hätten wir eine Panne. Als er weg war, schaute ich in den Himmel. Vom Mond war nichts mehr zu sehen, die Erde stand genau zwischen ihm und der Sonne. Falls der hilfsbereite Mann nichts von der Mondfinsternis wusste, musste er gedacht haben, wir hätten sie nicht alle.
Die ganze Prozedur von sichtbar zu unsichtbar und wieder zurück dauerte unglaublich lang. Ich war hin- und hergerissen, ob ich das Timelapse abbrechen sollte oder warten, bis der Mond wieder komplett zu sehen war. Reiner, der den Mond fotografiert hatte, hatte sein Equipment bereits eingepackt. Wir warteten noch einen Moment, aber nicht bis ganz zum Schluss, bis wir zurück ins Hotel fuhren.
was für ein french toast
Am Morgen gingen wir durch die Rezeption Richtung Speisesaal und kamen an der Küche vorbei, wo die Rezeptionistin am Brutzeln war. Sie begrüsste uns sehr herzlich. Kaffee und Saft konnten wir selbst holen, die warmen Speisen bestellten wir bei ihr und sie bereitete sie frisch zu. Wir waren hingerissen ab den köstlichen French Toasts. Wie kriegte sie diese bloss so fluffig hin? Auch das Rührei war perfekt zubereitet.
Eine Familie mit sechs Kindern betrat den Speisesaal. Alle waren in alte Gewänder gekleidet. Die grösseren Kinder im Teenager-Alter meckerten, dass es kein Buffet gab. Sie fanden die Vorstellung schrecklich, ihr Essen zu bestellen und wurden ziemlich ausfällig.