der frühe vogel…
Um 4:00 Uhr klingelte Reiners Wecker. Mit halb geschlossenen Augen öffnete er die Tür zum Bad und staunte nicht schlecht, als es bereits besetzt war. Eine halbe Stunde später waren wir auf dem Weg und kurz nach fünf passierten wir das Gate zum Bajada Loop. Das Tor war bereits geöffnet oder gar nie geschlossen worden. Die Dämmerung hatte eingesetzt und tauchte die Umgebung in blaues Licht. Ganz langsam, fast im Schritttempo, schoben wir uns entlang des Weges und sperrten die Augen auf, ob wir irgendwo ein Wildtier erspähen konnten. Ausser ein paar Hasen war nichts mit Tieren.
An einer Haltebucht stand ein Wohnmobil mit geöffneter Heckklappe. Eine junge Frau mit Rastalocken und eine zweite Person in eine Decke eingemummelt, lagen im Innern. Sie grinste und winkte uns fröhlich zu. Der Morgen war noch sehr frisch. Langsam ging die Sonne auf und die Saguaros erstrahlten in goldenem Licht.
Vielleicht hatten wir bei der zweiten Runde mehr Glück mit Wild? Aber auch da war das einzige Lebewesen die junge Hippiefrau, die inzwischen in einem Campingstuhl hinter dem Wohnmobil sass, ein Buch las und uns erneut beim Vorbeifahren zuwinkte. Ein letztes Mal schauten wir beim Valley Overlook Trail nach «unserem» Saguaro und wieder hatte er sich verändert. Wir gingen noch etwas weiter und beim Rückweg begegnete uns ein seltsamer Typ. Er drehte einen Moment später um und holte Stativ sowie eine Fotokamera aus dem Auto. Dann fotografierte er «unseren» Kaktus. Anscheinend war dieser nicht nur uns aufgefallen.
Es reichte noch locker für das Frühstück. Diesmal bediente uns eine junge Frau. Sie fragte, ob es uns in Bisbee gefallen hätte. Ich war verwirrt. Wie sie auf Bisbee komme, da meinte sie mit einem Nicken in Richtung des Kochs, dass er ihr erzählt habe, dass wir nach Bisbee wollten. Ach so, ja, aber erst später.