tohono chul
Als nächstes Ziel steuerten wir den Tohono Chul Park im Norden der Stadt an. Das war ein botanischer Garten, ein Naturschutzgebiet und ein Kulturmuseum in Casas Adobes, einem Vorort von Tucson. Die Worte «Tohono Chul» bedeuten übersetzt «Wüstenecke» und sind der Sprache der Tohono O’odham, den Ureinwohner des südlichen Arizonas, entlehnt. Die Mission von Tohono Chul ist es, Menschen mit der Natur, Kunst und Kultur der Region der Sonora-Wüste zu verbinden und zu einem weisen Umgang mit der Natur zu inspirieren.
Bereits vor dem Eingang bot ein älterer Ranger uns seine Hilfe an. Er fragte uns nach unserem Ziel. Ähm, wir wollten uns einfach alles anschauen. Okay, falls wir Hilfe bräuchten, ständen uns viele Mitarbeitende auf den Wegen zur Verfügung. Er warnte uns eindringlich vor Klapperschlangen. Wenn er nur wüsste, wie gross unser Wunsch war, endlich mal ein solches Exemplar in freier Wildbahn zu sehen. Aufpassen wollten wir jedoch schon, denn einen Biss konnten wir beide nicht gebrauchen.
Wie zu erwarten war, sahen wir weder eine Schlange noch ein Gila-Monster. Nur die frechen Hörnchen waren überall. Als wir schon fast wieder beim Ausgang angekommen waren, trafen wir auf eine Rangerin, die einen kleinen Rollkorpus dabeihatte, auf dem verschiedene Pflanzenteile lagen. Sie erklärte uns, wie die Ureinwohner aus den Pflanzenfasern der Saguaros Körbe geflochten hatten und wie das Gerüst eines solchen Kaktus aussah. Ausserdem zeigte sie uns noch ein Taubennest mit kleinen Täubchen gleich über uns in den Ästen des schattenspendenden Baumes, unter dem wir standen. Ein zweiter Ranger kam hinzu und erzählte, dass er schon mal in Basel war und eine Rheinfahrt bis nach Holland unternommen hatte.
Der Park war wunderschön, aber bei Temperaturen knapp an die 40°C hatten wir wahnsinnig grosse Lust auf ein kaltes Getränk. Leider war das hübsche Bistro nur für Gäste geöffnet, die auch etwas essen wollten. Nach dem späten Frühstück waren wir jedoch nicht hungrig, also verliessen wir den Ort und tranken unterwegs etwas.
pool und burger
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Pool. Das war gemütlich, aber auch sehr heiss. Zum Glück waren Sonnenschirme aufgespannt und spendeten etwas Schatten.
Das Nachtessen nahmen wir im Bumsted’s ein. Sie sagen von sich, dass sie das angesagteste Restaurant von Tucson seien. Barbara und Scot Shuman waren früher Inhaber eines Sandwichladens namens «Bumdsted’s» in der 4th Ave. Nach dem Umzug boten sie das gleiche Menü an, hatten das Restaurant aber noch um Karaoke erweitert. Normalerweise war durch die Nähe zur Uni viel los hier, aber heute fand die Graduation Ceremony statt, weshalb keiner der vielen Studenten anwesend war.
Ich war mit meinem Portobello-Avocado-Bacon-Blue-Cheese-Burger rundum glücklich. Reiner hatte Rindfleisch in seinem Brötchen, was er ebenfalls zu schätzen wusste. Nur das Rootbeer war ein Versuch, den wir nicht mehr wiederholen wollten. Das schmeckte künstlich und war viel zu süss, aber wir hatten keine Lust auf Alkohol und Wasser tranken wir den ganzen lieben Tag lang eh schon genug.