Gaby beim Schnorcheln
Gaby beim Schnorcheln

vilamendhoo - paradiesische tage auf den malediven - wissenswertes

wissenswertes

kleider und leute

Beim Begriff „Malediven“ stellte ich mir perfekt gestylte Menschen mit Designeroutfits und teurem Schmuck vor. Doch auf Vilamendhoo herrschte eine lockere Atmosphäre. Die Insel war eine Barfussinsel, nur wenige trugen Schuhe. Lediglich mittags auf den heissen Holzplanken waren Flip-Flops nützlich.

Für das Restaurant herrschte ein Dresscode der für Männer ein Shirt mit (kurzen) Ärmeln vorschrieb. Ein Engländer, der sich nicht darangehalten hatte, wurde dezent weggewiesen. Drei Asiaten, die mit Taucheranzug zu den Mahlzeiten erschienen, störten hingegen niemanden.

Asiaten waren in der Minderzahl. Sie verweilten meist nur sehr kurz auf Vilamendhoo. Ein Paar schien aus einem Anime-Film entsprungen zu sein. Ein anderes asiatisches Paar am Nebentisch hielt das Besteck auf eigenartige Weise. Man konnte erkennen, dass sie es sich nicht gewohnt waren, mit Messer und Gabel zu essen. So mussten wir wohl auf sie wirken, wenn wir uns mit Stäbchen abmühten und dabei noch dachten, dass wir diese Technik beherrschen würden.

Die meisten Gäste sprachen schweizerdeutsch oder hochdeutsch, wie eine sympathische Familie aus Bremen, mit denen wir uns locker anfreundeten. In der zweiten Woche dominierte plötzlich die französische Sprache, später waren es Italiener, die lautstark «Aperol Spritz» forderten. Besonders eine Frauenstimme war unüberhörbar. Ob sie ihren Aperol Spritz bekamen, bleibt ein Rätsel, aber sie feierten ausgelassen weiter.

vollpension versus all inclusive

Die Vollpension umfasste Frühstück, Mittag- und Abendessen, jedoch mussten sämtliche Getränke – mit Ausnahme von Wasser, Kaffee und Tee aus der Kanne – separat bezahlt werden. Die Getränkepreise auf der Insel waren hoch, doch auch der Aufpreis für All Inclusive hatte es in sich: 124 US-Dollar pro Person und Tag (Stand Februar 2025).

Dafür waren nicht nur alkoholische und alkoholfreie Getränke enthalten, sondern auch ausgewählte Snacks in den Bars. Ausserdem gab es nach Voranmeldung ein Dreigangmenü zum Mittag- oder Abendessen im «Asian Wok», 20 % Rabatt auf à la carte-Gerichte im «Asian Wok» und «Hot Rock» (ausgenommen Teppanyaki und Sonderveranstaltungen) sowie eine täglich aufgefüllte Minibar – mit Getränken (ausser Prosecco) und Snacks.

Zur Begrüssung erhielten die All-Inclusive-Gäste eine 0,37-Liter-Flasche Champagner sowie einen Früchteteller. Ob auch Vollpensions-Gäste einen Früchteteller bekamen, weiss ich nicht.

Zusätzlich beinhaltet das Paket eine kostenlose Sunset „Punch“ Cruise und einen Ausflug zur Insel Dhangethi. Innerhalb der ersten beiden vollen Aufenthaltstage gab es zudem 20 % Rabatt auf ausgewählte Spa-Behandlungen. Gruppen-Yoga war kostenlos, genauso wie eine halbstündige Einführung ins Windsurfen oder Tennis (inklusive Ausrüstung). Der Fitnessraum, die Tennis-, Volleyball- und Badmintonplätze (tagsüber), Tischtennis, Billard, Dart, Snooker, der Fussballplatz sowie eine Stunde Kajak oder Windsurf-Equipment pro Tag waren ebenfalls enthalten.

Yoga am Strand

Hat sich All Inclusive für uns gelohnt?

Rein rechnerisch: Nein.

Obwohl wir uns einige Kaffeespezialitäten und Drinks gönnten, sowie hin und wieder die Minibar plünderten, im «Asian Wok» essen gingen und die Sunset Cruise mitmachten, wären wir mit Vollpension günstiger gefahren. Allerdings hätten wir uns dann sicher zurückgehalten – statt Cocktails für 12 US-Dollar in der «Sunset Bar» zu geniessen, wären wir wohl öfter in unserer Unterkunft bei Wasser geblieben.

Es war unser persönliches „Susi-Sorglos-Paket“. Ob wir es erneut buchen würden? Ich bin mir nicht sicher. Aber eines weiss ich ganz genau: Wir würden jederzeit wieder nach Vilamendhoo reisen. Denn für uns war es perfekt, genauso, wie es war.

das wetter

Bei unserer Ankunft auf den Malediven war es leicht bewölkt und rund 30 Grad warm. Daran veränderte sich während unseres Aufenthalts kaum etwas. Mal waren mehr, mal weniger Wolken am Himmel.

Nachts sank die Temperatur auf etwa 27 Grad, tagsüber überschritt sie nie die 33-Grad-Marke. Ein sanfter Wind sorgte für ein angenehmes Gefühl – solange man sich nicht bewegte. Ein Spaziergang am Strand, wo kaum Schatten war, konnte allerdings ziemlich schweisstreibend sein. Auf den mit Palmen gesäumten Wegen liess es sich jedoch wunderbar flanieren.

In der Nacht auf den ersten Dienstag musste es geregnet haben, denn der halbe Doppelliegestuhl im Aussenbad war leicht feucht. Beim Frühstück war davon allerdings nichts mehr zu sehen.

Nach knapp einer Woche nahm der Wind auf der Nordseite der Insel zu, was für etwas mehr Wellengang sorgte. Unsichere Schnorchler mussten entweder pausieren oder auf die ruhigere Südseite des Riffs ausweichen.

Ein kurzer Schauer in der zweiten Woche, der begann, als ich mich unter die Dusche stellte, war beim Verlassen dieser bereits wieder vorbei. An einem Morgen tröpfelte es leicht, als wir zum Frühstück gingen. Doch bis wir die knapp hundert Meter zum Restaurant zurückgelegt hatten, hatte es schon aufgehört und wir konnten wie gewohnt auf der Terrasse frühstücken.

Mehr Regen fiel nicht – und selbst wenn, hätte es mich nicht gestört. Denn beim Schnorcheln, meiner liebsten Beschäftigung während unseres Aufenthalts, spielte das Wetter keine Rolle.

wo die sonne scheint, gibt’s auch schatten

Weisse Strände, türkisfarbene Lagunen und ein fischreiches Korallenriff rund um die Insel – ein Traum! Doch Es gibt etwas, das einen den Spass verderben kann: die Mücken. Man sieht sie nicht, aber man spürt sie. Besonders während der Dämmerung saugen sie einen aus und hinterlassen hässliche rote Hügel auf der Haut. Mit Mückenspray kann man ihnen entkommen, soweit die gute Nachricht.

Ein anderer Wermutstropfen ist die Korallenbleiche. Steigt die Wassertemperatur für längere Zeit auf über 29 Grad Celsius, werden die Algen giftig. Innert weniger Stunden stösst die Koralle die giftigen Mitbewohner ab und verliert ihre Farbe und ihre Lebensgrundlage. Hält die Bleiche über einen längeren Zeitraum an, sterben Riffe ab. Im Jahr 2016 war das Wetterphänomen «El Niño» in den Malediven besonders schlimm, weshalb ein Grossteil der Riffe schwer geschädigt wurden.

Neben dem Klimawandel und der Erwärmung der Ozeane haben auch die Umweltverschmutzung, übermässige Sonneneinstrahlung und der Mensch einen Einfluss auf die Korallen.

Wir Touristen können zum Schutz der Riffe beitragen, indem wir keine Korallen berühren oder betreten. Es ist zwingend nötig, biologisch abbaubare, korallenfreundliche Sonnencrème zu verwenden und nicht ins Wasser zu pinkeln. Der Urin und die darin enthaltenen Reste von Medikamenten schädigen das empfindliche Ökosystem. Ausserdem lässt der Stickstoff im Harnstoff die Algen wachsen und gedeihen. Sie schaden den Korallen, indem sie das Licht abblocken.

Die Malediven haben ausserdem ein Müllproblem, auf das ich nicht weiter eingehen möchte. Wir sollten dem aber bewusst sein und versuchen, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Leere Sonnencrèmetuben oder Getränkedosen entsorgt man besser zu Hause oder wenn wie bei Edelweiss Air die Fluggesellschaft Mülltüten mitgibt, um den Abfall in der Heimat fachgerecht zu entsorgen, sollte man die nutzen.

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