es war einmal…
„Die Malediven sind nichts für mich“, dachte ich. Ich wollte die Welt entdecken, Kultur erleben und atemberaubende Landschaften sehen. Ich reiste nach Sri Lanka, Thailand und Hongkong, unternahm Safaris in Kenia, Südafrika und Tansania, fuhr über die Highways Amerikas und genoss das andalusische Flair in Granada, Sevilla oder Cádiz. Doch so spannend das Reisen auch war - es war anstrengend. Ich war müde und brauchte Erholung. So richtige Erholungsferien. Ganz hinten in meinem Kopf entstand der Wunsch, auf den Malediven zur Ruhe zu kommen, nichts tun zu müssen ausser schlafen, essen, trinken und schnorcheln. Der Gedanke wuchs zu einem Traum. Es dauerte eine Weile, bis Reiner sagte: „Ja, gehen wir auf die Malediven!“
Die Vorbereitungen begannen. Welche Insel war die richtige für uns? Die Malediven erstrecken sich über 26 Atolle mit 1196 Inseln, von denen 220 von Einheimischen bewohnt und 144 für Touristen reserviert sind. Die Auswahl war riesig.
Wir definierten unsere Kriterien und wollten uns beraten lassen – dabei stellte sich heraus, dass ein Arbeitskollege mit denselben Ansprüchen Vilamendhoo Island im Süd-Ari-Atoll empfohlen bekommen hatte. Was er erzählte, klang perfekt.
Da Manta Reisen eine Gebühr für einen Kostenvoranschlag verlangte, holten wir zuerst Offerten bei anderen Anbietern ein. Sunshine Reisen GmbH (www.maledivenurlaub.ch) machte uns ein Angebot, das exakt unseren Vorstellungen entsprach. Wir buchten drei Wochen in einer Jacuzzi Beach Villa mit All Inclusive und gaben an, dass wir gerne auf der Nordseite der Insel untergebracht werden würden.
Die Vorfreude war riesig. Da nichts weiter zu organisieren war, las ich alles über die Insel, was ich finden konnte, und schaute unzählige YouTube-Videos an. Ich kannte Vilamendhoo Island in- und auswendig.
Einige Tage vor Abflug trafen die Reiseunterlagen ein. Schmunzelnd stellte ich fest, dass unser Reiseveranstalter nun doch Manta Reisen war. Eine App enthielt sämtliche Informationen und Unterlagen. Auch das Vilamendhoo Island Resort & Spa hatte eine eigene App, in der wir uns über Aktivitäten und Gepflogenheiten informieren konnten. Ich zählte die Tage bis zum Abflug.
ankunft auf den malediven
anreise
Dann war er endlich da – der 1. Februar 2025. Mit einem Sparticket fuhren wir von Basel mit dem verspäteten TGV nach Zürich. Den Anschlusszug verpassten wir, hatten aber genügend Reserve eingeplant, um trotzdem rechtzeitig am Flughafen anzukommen. Trotz der Bauarbeiten, die auf dem Flughafen für ein wenig Chaos sorgten, war alles gut organisiert, und wir gelangten zügig zum Gate. Wegen der Bauarbeiten hatten wir in Zürich umsteigen müssen, anstatt direkt von Basel zum Flughafen fahren zu können.
Edelweiss bot leider keine Premium Economy an, und Business Class hätte unser Budget gesprengt. Deshalb entschieden wir uns für Economy MAX. Diese bot etwas mehr Beinfreiheit, und alkoholische Getränke waren inbegriffen, während Passagiere der regulären Economy-Class dafür bezahlen mussten. Das Personal war sehr freundlich, der Flug angenehm, und das Essen überraschend gut – besonders das frische, noch warme Brot blieb mir positiv in Erinnerung.


Ich konnte schlafen oder zumindest schlummern, sodass ich einigermassen erholt in Malé ankam. Die warme, feuchte Luft, die mir beim Aussteigen entgegenschlug, löste pure Glücksgefühle aus.
ankunft
Nach der Passkontrolle erwartete uns ein Schilderwald. Menschen hielten Plakate in allen möglichen Farben und Sprachen hoch und suchten ihre Gäste. Ich hielt nach einem „Manta Reisen“-Schild Ausschau – vergeblich. Auch den in unseren Unterlagen erwähnten Schalter E1 fanden wir nicht auf Anhieb. Während ich mich suchend umsah und mir die Jeans an den Beinen klebte, sprach uns ein Mann an. „Wohin wollt ihr?“ – „Vilamendhoo“, antwortete Reiner. Der Mann führte uns zu einem Schalter, der nicht E1, sondern irgendetwas mit A war. Ich wollte intervenieren, doch da waren wir bereits abgehakt, unser Gepäck mit der Nummer 203 versehen, und wir wurden zum Wasserflugzeug-Check-in gedrängt.
Mehrmals versuchte ich, dem Mann zu erklären, dass wir von Manta Reisen erwartet würden. „Nix Manta“, meinte er, „das sind die einzigen Wasserflugzeuge.“ Ich insistierte: „Manta REISEN.“ Da machte es klick. Er wies uns an, beim Wasserflugzeug-Check-in zu warten, und kehrte kurze Zeit später mit einem anderen Mann zurück, der das von mir gesuchte „Manta Reisen“-Schild trug. „Ich habe euch erwartet“, sagte er – und wir hatten ihn gesucht. Er händigte uns eine Visitenkarte aus, hakte uns ebenfalls auf seiner Liste ab und verabschiedete sich.
Unsere Koffer durften maximal 20 Kilogramm wiegen, das Handgepäck 5 Kilogramm. Zu Hause hatten wir diese Limiten knapp eingehalten, beim Check-in überschritten wir sie leicht. Doch niemand beanstandete es, und es wurde keine Gebühr fällig.
Wir wurden in einen Bus verfrachtet und zum Wasserflugzeughafen gefahren. In einer klimatisierten Lounge warteten wir auf den Aufruf für Flug 255. Etwa eine Stunde später wurden wir zu Gate 3 gebeten und warteten dort noch ein paar Minuten, bis wir zügigen Schrittes zum Flugzeug geführt wurden.
Verschwitzt bestieg ich das Flugzeug. Ich schaffte den Einstieg, ohne mir den Kopf anzuhauen. Geduckt zwängten wir uns nach vorne. Reiner und ich sassen auf Einzelplätzen. Auf der anderen Seite des schmalen Gangs befanden sich vier oder fünf Zweiersitze. Im Cockpit hatten der Pilot und der Copilot Platz genommen – barfuss, ihre Flipflops lagen daneben. Die Rotoren starteten, der Lärm war ohrenbetäubend, und es roch nach Kerosin. Die ersten Höhenmeter waren ruppig, dann wurde der Flug ruhiger – aber nicht leiser. Trotz des Lärms und des Geruchs tanzten meine Glückshormone Tango. Ich genoss den rund zwanzigminütigen Flug über die kleinen Inseln im türkisblauen Meer.
Auf einer Plattform wurden wir ausgeladen – aber nicht für lange. Kurz nach der Landung brachte uns ein Dhoni mitsamt Gepäck nach Vilamendhoo.



empfang
Die Manta-Reisegruppe bestand aus Reiner, mir und einem weiteren Paar. Wir wurden von Mari, einer resoluten Tessinerin, empfangen. Sie war Tauchlehrerin und betreute die Gäste von Manta Reisen auf Vilamendhoo. Nach einem Begrüssungsdrink gab sie uns einen Überblick über die Insel.

