erste eindrücke der insel

Nach der kurzen Einführung führte Mari uns zu unserem Bungalow, das schönste der ganzen Insel, meinte sie.








Nach der kurzen Einführung führte Mari uns zu unserem Bungalow, das schönste der ganzen Insel, meinte sie.
Unsere Jacuzzi Beach Villa lag am Nordstrand, inmitten tropischer Vegetation. Vor dem Haus gab es einen überdachten Sitzplatz, einen Tonkrug mit Wasser zum Füssewaschen und zwei nummerierte Liegestühle am Strand. Im Innern erwartete uns eine stilvolle Einrichtung mit riesigem Bett, Sofa, Minibar und einer Nespresso-Maschine. Das Bad mit Jacuzzi und einem Doppelliegestuhl war halboffen – typisch für die Malediven. Ein Teller mit frischen Früchten und eine kleine Flasche Champagner standen zur Begrüssung bereit.
Wir duschten, zogen uns um und machten uns auf den Weg zum «Ahima Restaurant» – denn wir hatten Kohldampf.
Wir stellten uns als „die Neuen“ vor. Obwohl die Tische frei gewählt werden konnten, hatten die meisten Gäste ihren Stammplatz. Auch wir hielten uns meist an den uns am ersten Tag zugewiesenen Tisch – es sei denn, jemand anderes hatte sich dort breitgemacht.
Was sich von Anfang bis Ende unseres Aufenthalts nicht änderte, war unser Kellner. Nishad servierte uns während der gesamten drei Wochen morgens, mittags und abends die Getränke und räumte das Geschirr ab. Manchmal wirkte er müde, doch er war stets freundlich und kannte nach kurzer Zeit unsere Lieblingsgetränke.
Am ersten Tag waren wir so hungrig, dass wir unsere Teller mehrfach mit all den Köstlichkeiten füllten. Bald darauf reduzierten wir die Menge drastisch – aus gutem Grund, denn sonst wären wir geplatzt. Amüsiert stellten wir fest, dass auch andere Neuankömmlinge – meist an Jeans und Rucksäcken zu erkennen – ihre Teller weitaus voller luden als diejenigen, die bereits eine leicht gebräunte Haut hatten.
Um nicht jedes Mal zu jammern, dass ich zu viel gegessen hatte, legte ich mir bald eine Strategie zurecht: Ich wählte gezielt das eine Gericht, auf das ich am meisten Lust hatte, und nahm nur eine kleine Portion davon.
Nach dem ersten Mittagessen stürzten wir uns in Badesachen, cremten uns mit einer korallenfreundlichen Sonnencrème mit Lichtschutzfaktor 50 ein, schnappten die violetten Strandtücher und enterten unsere Liegestühle am Strand. Ein leichtes Lüftchen wehte über unsere bleichen Körper, die wir uns noch nicht getrauten, der maledivischen Sonne auszusetzen. Es war weder zu heiss noch zu kühl, einfach perfekt. Von hier wollte ich nie mehr weg – das war das Paradies!
Gerne hätte ich die neu gekaufte Schnorchelausrüstung ausgepackt und mich ein erstes Mal in die Fluten gestürzt, doch die Müdigkeit von der Anreise siegte. Ich verschob es auf morgen. Stattdessen schwammen wir ein gutes Stück unweit des Strandes entlang und stellten überrascht fest, dass das Wasser zwar nicht kalt, aber doch erfrischend war. Nachdem ich gehört hatte, dass es 2016 aufgrund zu hoher Wassertemperaturen eine Korallenbleiche gegeben hatte, hätte ich es wärmer erwartet.
Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang setzten wir uns auf die Terrasse der «Sunset Bar» und bestellten Cocktails. Die Cocktailkarte war lang und wir hatten drei Wochen Zeit, sie von oben bis unten durchzuprobieren. Mit Blick über den Infinity-Pool, umrahmt von Palmen, sahen wir die Sonne als oranger Ball in den Wolken verschwinden, nur um ein paar Minuten später den Himmel in spektakulären Orange-, Violett- und Rottönen aufleuchten zu lassen.