Ich wachte auf und war plötzlich 50! Im Laufe der vergangenen Tage hatte ich das mal erwähnt und freute mich riesig, dass meine Mitreisenden an meinen Geburtstag dachten. Einer nach dem anderen gratulierte mir und während des Frühstücks sangen sie sogar für mich. Ich hatte einen Wunsch frei und wünschte mir einen Leoparden zu sehen.
Es dauerte nicht lange, da war es wieder mal Abuu, der auf einem Baum einen entdeckte. Das scheue Tier musste uns bemerkt haben, verliess den Baum und verschwand im Dickicht. Wir suchten nach dem Leoparden, konnten ihn jedoch nicht mehr entdecken.
Wir kamen wieder an den Fluss und der Gestank war das untrügerische Zeichen dafür, dass sich hier Hippos befanden. Tatsächlich badeten die dicken Tiere darin. Am Ufer sonnten sich Krokodile.
Noch viel mehr Nilpferde gab es an einem Hippo-Pool. Es befand sich dort ein Picknick-Platz, so dass wir aus dem Auto aussteigen und an den See heran gehen konnten. Es gab eine Abschrankung, die von vielen grosszügig ignoriert wurde. Unzählige Nilpferde badeten im Pool und auf der uns gegenüberliegenden Seite stieg eine Mama mit Baby-Hippo aus dem Wasser. Der "Serengeti-Duft" trieb mich immer wieder mal weg von der Szenerie, um frische Luft zu schnappen.
Auf einem Baum hing ein weiterer Leopard ab. Er war so weit von uns entfernt, dass wir ihn nicht beeindruckten. Mit blossem Auge war er kaum zu erkennen. Auch ein bisschen vorfahren brachte nicht viel. Reiner konnte ihn mit seiner digitalen Kompaktkamera ganz gut erwischen, so dass ich ihn mir wenigstens auf dem Foto anschauen konnte. Etwa eine halbe Stunde später hielten wir wieder an. Angeblich sässe bei einem etwas entfernten Baum ein Gepard im Gras. Ich fotografierte aufs Gratwohl los und konnte das Tier auch dort nicht wirklich erkennen.
Wir fuhren an einen Picknickplatz. Ausser einer WC-Anlage gab es hier auch einen Getränkewagen, der kühle Erfrischungen verkaufte. Was wir an Essen nicht schafften, bekam der Verkäufer, worüber sich dieser riesig freute.
Auf der Rückfahrt zur Lodge hielten wir wieder beim Flughafen. Salim musste die morgigen Flüge nach Sansibar bestätigen. Währenddessen setzten wir uns wieder auf den Picknick-Platz. Diesmal waren nur wenige Klippschliefer zu sehen. Dafür huschten Zwergmungos herum.
Auf einem Felsen in der Nähe der Lodge stand ein Klippspringer. Reiner gelang meiner Meinung nach davon das schönste Foto der Reise. Am Nachmittag waren wir dann zurück in unserer Unterkunft. Um 18:00 Uhr trafen wir uns zu einem Sundowner am Pool. Johnson, der Oberkellner, mixte uns einen hübschen Cocktail, der leider trotz Eiswürfel lauwarm war. Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, gingen wir in den Speisesaal. Noch bevor das Essen serviert wurde, stimmte Abuu ein Lied an, das sich anhörte wie eine arabische Version von "Bienchen Sum Sum Sum". Ibrahim setzte mit ein und nach ein paar Sekunden stiess Salim dazu und brachte den afrikanischen Touch und Rhythmus in den Song. So schön!
Nach dem Essen ging plötzlich das Licht aus und aus der Küche kam die gesamte Mannschaft singend heraus. Einer trug eine Torte und mir war sofort klar, dass die für mich sein musste. Johnson führte die Gruppe an, nahm die Torte ab und hielt sie diversen Gästen unter die Nase. Schlussendlich stellte er sie vor mich auf den Tisch. Sie war zweistöckig: Der untere Stock war viereckig, der obere rund und knallgrün. "Happy Birthday Gabriela" stand in blauer Schrift drauf und "Gabriela" in grüner auf dem braunen Kuchenteil. Ich freute mich wie ein kleines Kind und ich glaube, die anderen hatten auch Spass an der Aufführung. Nun war es an mir, den süssen Kuchen zu verteilen. Es war so viel, dass auch die anderen Gäste der Lodge ihren Teil abbekamen. Für mich war das ein unvergesslicher Geburtstag. Danke an alle, die dazu beigetragen haben!