art & shopping
Zurück in Sedona stellten wir unser Auto beim Hotel ab und gingen zu Fuss zum nahegelegenen Tlaquepaque Arts & Shopping Village. Begeistert traten wir von einer Galerie in die nächste und von einer Boutique zur anderen. Eine Halskette von einem deutschen Designer gefiel mir besonders gut, doch der Preis überstieg mein Budget. Die Galeristinnen und Verkäuferinnen – ich glaube, es waren ausnahmslos Frauen – grüssten mit einem Lächeln auf den Lippen, gaben bereitwillig Auskunft zu ihren Artikeln und verabschiedeten sich mit einem freundlichen Dankeschön, auch wenn man nichts kaufte.
Im Chai Tea Spot liessen wir uns einen Chai schmecken. In echten Tassen statt diesen elenden Einwegbechern wäre der Tee bestimmt noch besser gewesen. Aber auch so war es nett, sich ein Weilchen auf die orientalischen Sitzflächen zu fläzen und einfach ein bisschen zu sein.
Wir spazierten noch etwas weiter von Laden zu Laden. Dann gingen wir zur Unterkunft zurück, packten die Dreckwäsche in den Kofferraum und fuhren zu Senior Bobs in West Sedona, um vor dem Waschen eine Kleinigkeit zu essen.
Ich ass einen Chicago Dog mit Tomaten, Pickles, Zwiebeln, grünem Pfeffer, Relish und einer exzellenten Wurst. Das war vielleicht der beste Hotdog meines Lebens. Reiner war von seinem Southwest Burger genauso begeistert, wie ich von meinem Chicago Dog. Auch das Ambiente mochte ich. Ein Laden, den man sich für den kleinen Hunger zwischendurch merken kann.
schweiz oder schweden?
Im örtlichen Waschsalon zeigte ein Typ einem anderen, wie er die Wäsche zu falten hatte, die wohl von einem Motel stammte. Dabei hatte er viel zu kritisieren. Der Lehrling mittleren Alters nahm zum Missfallen seines Chefs immer mal wieder ein zu feuchtes Wäschestück in die Hand. Schliesslich hatte er es wohl kapiert und wurde mit der Arbeit allein gelassen. Er erzählte uns, dass er eigentlich Klempner von Beruf sei und jetzt Wäsche falte. Vielleicht war er ein Aussteiger? Ein seltsamer Kauz war es auf jeden Fall. Er fragte uns nach unserer Herkunft und fand die Schweiz wahnsinnig interessant. Er faselte von einem Typen, der eine tolle Erfindung gemacht haben soll. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass der Erfinder ein Schwede war, aber ich liess ihn weiterreden.
die seltsamste pizza der welt
Vor dem Sonnenuntergang ruhten wir uns im Zimmer etwas aus, sicherten Fotos und Videos und ich schrieb unsere Erlebnisse in mein Tagebuch. Reiner hatte ein kleines Hüngerchen, das wir im gegenüberliegenden Hideaway House stillen wollten.
In dem Moment, wo wir losgehen wollten, begann es leicht zu tröpfeln. Ein Regenbogen spannte sich über den Himmel. Als wir auf der anderen Strassenseite ankamen, hatte das Tröpfeln bereits aufgehört. Wir assen auf der Terrasse bei angenehmen Temperaturen die seltsamste Pizza der Welt. Jeder Italiener würde ab einer Kombination mit geröstetem Pfirsich und karamellisiertem Pancetta mit den Augen rollen, aber uns schmeckte die süss-salzige Kombination. Wir schafften jedoch bloss die Hälfte, die andere nahmen wir für morgen mit.