vorbereitungen in vollem gang
Bis Bluff, unserem nächsten Zielort, wären es auf direktem Weg keine zwei Stunden gewesen. Wir wählten aber den Umweg über Kayenta. Im Bashas' war man auf Halloween ausgerichtet. Wir ignorierten die bunten Kekse und legten stattdessen etwas Käse, Trauben und Tomaten für das morgige Frühstück in unser Einkaufskörbchen.
Eine wunderbare Felsformation nach der anderen wartete auf uns. Am Monument Valley vorbei kamen wir zum Forrest Gump Hill. Einige Ausstellplätze waren angelegt, damit sich Besucher fühlen konnten, wie Forrest. Ohne sich um die vorbeifahrenden Autos zu kümmern, rannten die Leute mit Sack und Pack auf der Strasse entlang. Instagram war wichtiger als die eigene Gesundheit.
Nach dem kleinen Örtchen Mexican Hat und der Überquerung des malerischen San Juan River, bogen wir links in den Highway 261 ab. Wir waren längst in Utah angekommen, was unschwer an den roten Gesteinsformationen zu erkennen war. Die Strasse führte zum Goosenecks State Park. Was für einen unglaublichen Blick auf die Kehren, die der San Juan River weit unten vollbrachte, hatte man von hier oben! Auf dem grossen Parkplatz wurden Vorbereitungen für den morgigen Event getroffen. Ein Taco-Foodtruck richtete sich ein und ein Lastwagen entlud jede Menge mobiler Klos.
Wir verliessen den Park in Richtung Moki Dugway, bogen aber vor diesem steilen Abschnitt der Strasse in das Valley of the Gods ein. Zwei mobile Toiletten standen auf dem Platz, der die Einfahrt markierte. Erst dachten wir, dass Gilbert und Deborah etwas übertrieben hätten, aber je weiter wir durch die Felsformationen mit den fantasievollen Namen wie «Lady in the Bathtub», «Battleship Rock», «Rooster Butte», «Setting Hen Butte» oder «Seven Sailors» fuhren, desto voller wurde es. Campingbusse, Wohnwagen, Zelte, Pick-ups mit Aufbauten, Campingstühle und viele Stative mit teilweise riesigen Teleskopen waren aufgebaut worden. Ein grosser Platz war durch die Polizei abgesperrt worden. Gigantische Teleskope, die aussahen wie riesige Satellitenschüsseln, waren gegen Südosten ausgerichtet, wo sich morgen der Mond über die Sonne schieben sollte.
In Bluff warnten Leuchtsignaltafeln vor grossem Verkehrsaufkommen, private Parkplätze waren abgesperrt und eigens für den Event angelegte Parkplätze waren ausgeschildert. Wir checkten im Mokee Motel ein, was kurz und schmerzlos vonstattenging. Eine Kreditkarte wollte die zittrige Frau Mitte Siebzig nicht sehen.
Wir stellten unser Gepäck ins Zimmer und zogen gleich los zum Canyon Smokehouse, einem recht neuen BBQ-Restaurant. Die Kombination aus Ribs, Brisket und Pulled Pork schmeckte hervorragend, aber es war wieder mal viel zu viel. Die Bedienung war herzlich und wünschte uns zum Abschied nicht einen schönen Abend, sondern «happy eclipse!». Wir waren im Epizentrum der Sonnenfinsternis angekommen.