Great Sand Dunes National Park
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herbstliche odyssee im wilden westen (2/8) - kamele in new mexico?

 

freitag, 22. september 2023

kamele in new mexico?

Das Frühstück war okay, aber nichts Besonderes. Die warmen Speisen konnten bestellt werden, wurden aber nicht frisch zubereitet. Neben uns nahm eine fünfköpfige Familie Platz, die auffiel, weil alle barfuss gingen und unglaublich dick waren. Der Vater trug ausserdem einen ungepflegten Bart und ein fleckiges T-Shirt, das über seinem riesigen Bauch spannte.

Es war acht Uhr, als wir die nächste Etappe unter die Räder nahmen. Kurz nach Trinidad verliessen wir Colorado und kamen in New Mexico an. Links zeigte ein Wegweiser zum «Maxwell National Wildlife Refuge». Was sich da wohl dahinter verbirgt? Klar, dass wir den linken Blinker stellten und gespannt waren, was uns erwartete.

Zuerst einmal sahen wir eine riesige Weide mit vielen Kamelen auf der rechten Seite. Teilweise waren die Wüstenschiffe neugierig und kamen an den Zaun, um zu sehen, was Reiner mit dem schwarzen Ding vor dem Auge vorhatte. Einige Fotos später fuhren wir weiter und nach ein paar Meilen kamen wir beim geschlossenen Visitor Center an. Schade, ich hätte gerne einen Stempel für mein Tagebuch und mein kleines Nationalparkpass-Büchlein gesammelt.

Kamele beim Maxwell National Wildlife Refuge
Kamele beim Maxwell National Wildlife Refuge

Soviel wir auf einem angeschlagenen Plan erkennen konnten, gab es keinen Loop zu fahren, aber eine schmale Strasse führte an einem kleinen See voller Wasservögel entlang. Tausende, wenn nicht Millionen von Mücken, schwirrten umher. Reiner wollte deswegen nicht aussteigen, doch ich sprühte mich mit Anti Brumm ein und war gewappnet gegen die fiesen Biester. Kein einziges getraute sich in meine Nähe und ich konnte in aller Ruhe ein paar Fotos schiessen und Videos aufnehmen.

Maxwell National Wildlife Refuge
Maxwell National Wildlife Refuge
Maxwell National Wildlife Refuge
Maxwell National Wildlife Refuge
Maxwell National Wildlife Refuge

andere länder, andere sitten

Zehn Minuten später waren wir wieder auf dem U. S. Highway 64, der uns nach Taos führte. Vor uns war eine Baustelle und die Autos stauten sich vor einer roten Ampel. Wir knabberten Trader Joe’s Pumpkin Cranberry Crisps und merkten uns «die müssen beim nächsten Trader Joe’s wieder in unseren Wagen».

Die Autos fuhren und als wir bei der Ampel ankamen, stand die auf Rot. Wir stoppten und wurden überholt. Erst ein Auto, dann noch eins. Die Fahrer hupten und deuteten uns zu fahren. Also fuhren auch wir über Rot und die Schlange hinter uns folgte uns. Andere Länder, andere Sitten.

In Taos suchten wir das Café, wo wir 2016 einen herrlichen mexikanischen Kaffee getrunken hatten, doch entweder gab es dieses nicht mehr oder unser Erinnerungsvermögen liess uns im Stich. Wir fanden es nicht und fuhren weiter auf die High Road to Taos, wo vor uns ein Lastwagenfahrer seine leere PET-Flasche aus dem Auto warf. «Tubel», dachte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.

kirchen und ein irrtum

Bei achtundzwanzig Grad Celsius kamen wir beim Santuario de Chimayo an. Seltsam, so gross hatte ich die Kirche gar nicht in Erinnerung. Damals war sie eingerüstet und deshalb nicht zugänglich. Wir parkierten und spazierten an der Pilgerstätte vorbei zur Kirche. Das Innere durfte nicht fotografiert oder gefilmt werden. Es war interessant, sehr viele Leute waren da, aber es war eindeutig eine andere Kirche als 2016 besucht.

Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo
Santuario de Chimayo

Wir fuhren weiter und da stand sie, die «San José de Gracia Church» bei Las Trampas. Diese unscheinbare Kirche im Pueblo-Stil war die, die wir vor Jahren anschauen wollten. Im Gegensatz zum Santuario waren hier keine Touristen versammelt, trotzdem hielten wir uns nicht lange auf.

Unser Navi meldete Stau und empfahl uns die Frontage Road zur Interstate 25 zu nehmen. «Machen wir» und schon fuhren wir ganz allein mit einem einzigen Verfolger an der Blechlawine vorbei. Nach ein paar Kilometern war die Nebenstrasse zu Ende und wir standen noch kurz im Stau, bis wir an der Unfallstelle vorbeifahren konnten.

momo und vado

Auch in Albuquerque herrschte reges Verkehrsaufkommen. Es war Rush Hour. Wir kamen trotzdem gut durch. Unser Motel lag an der legendären Route 66 ganz in der Nähe der historischen Altstadt. Das «Monterey Motel» mit dem dazugehörigen «Momo», einer Bar, die hervorragende Cocktails anbot, war ein modernes Motel mit geräumigem Zimmer und war der Route 66 gewidmet.

In Fussnähe lag das Partner-Motel «Vado», bei dem eine Art «Foodcourt» im Freien angegliedert war. Kleine Restaurants befanden sich dort, bei denen Essen bestellt werden konnte und das dann an den Tisch geliefert wurde. Wir assen das erste Mal Costa-Ricanisch im «Buen Provecho» und waren begeistert. Dazu spielte Live-Musik, die mich nicht ganz überzeugte, weshalb wir lieber für einen Schlummer-Trunk ins Momo gingen, wo ausschliesslich in New Mexico produzierte Alkoholika ausgeschenkt wurden. Die Interpretation vom Whiskey Sour mit Ginger Beer war genau meins, weshalb ich mir zwei davon genehmigte.

Ein Gast fragte uns nach unserer Herkunft und unseren Reiseplänen. Als der Barkeeper hörte, dass wir auch nach Arizona wollten, leuchteten seine Augen. Das sei seine Heimat. Er empfahl uns ein Lokal, wo es die besten Sonoran Hot Dogs zu essen gäbe. Diesen Tipp notierte ich in meinem Tagebuch.

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