Garden of the Gods
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herbstliche odyssee im wilden westen (1/8) - aufenthalt wider willen

aufenthalt wider willen

Wir landeten um 21:45 Uhr. Ein riesiger Shuttle brachte uns zum Terminal. Vor der Immigration fiel mir eine Familie auf. Die Jungen waren um die zwanzig, beide mit bunten Haaren und tätowiert. Sie sprachen einen für meine Ohren ungewöhnlichen englischen Dialekt, den ich nicht zuordnen konnte.

Eine sehr freundliche Beamtin begrüsste uns bei der Immigration und fragte, für wie lange wir hierbleiben wollten. Eigentlich gar nicht, wir wollten nach Denver und von dort zu einem fünfwöchigen Roadtrip aufbrechen. Reiner musste lediglich die Finger einer Hand scannen und wir waren immigriert.

Beim Bodenpersonal trafen wir auf die Familie mit dem seltsamen Dialekt. Sie hatten ein ähnliches Problem wie wir. Das Personal bestand aus einer älteren Frau und einem witzigen jungen Mann. Er erklärte, dass wir uns oben beim British Airways-Schalter melden sollten. Dort würde uns der Flug gebucht und auch ein Hotel, denn «Big Daddy» müsse gut schlafen.

Auch im ersten Stock wurden wir herzlich begrüsst. Er habe da was. Hatte die Chef de Cabin eine Info gegeben? Moment, er drucke was aus. Der Ausdruck bestand aus zwei Flugtickets für morgen um 8:20 Uhr mit United Airlines, ausserdem einem Voucher fürs Taxi, einem fürs Hotel sowie Abendessen und Frühstück. Wir sollen ein Flyer-Taxi zum Best Western nehmen und morgen mit dem Hotelshuttle hierher. Er empfahl, zwei Stunden vor Abflug bei United Airlines einzuchecken und deutete zum anderen Ende der Halle.

Die Familie stieg in ein Taxi, wir ins nächste und beide fuhren zum Best Western Dulles Airport Inn. Für ein Abendessen war es zu spät, also gönnten wir uns eine kleine Packung Chips und Wasser auf Kosten der British Airways. Nach ein paar der Chips und mit Hunger im Bauch fielen wir todmüde ins Bett.

sonntag, 17. september 2023

trennung auf zeit

Wir wachten an einem Ort auf, an dem wir nie sein wollten. Ich hatte miserabel geschlafen. Die ganzen Ereignisse hatten in meinem Kopf rumgespukt.

Punkt sechs Uhr in der Früh startete der Flughafen-Shuttle des Hotels. Das war der Ort, wo wir das letzte Mal den eigenartigen Dialekt hörten und weil ich zu schüchtern war zu fragen, werde ich nie wissen, wo in der Welt so gesprochen wird.

Am Flughafen war Selbst-Check-In, aber eine Frau war uns behilflich. Wir gaben die Koffer ab und gingen zur Sicherheitskontrolle. Weder Laptop noch Tablets mussten separat aufs Band, nur die Schuhe durften wir ausziehen. Ich wurde sanft abgetastet – da könnte sich der EuroAirport eine Scheibe abschneiden - und dann warteten wir auf den Flieger nach Denver und das Frühstück, denn für dieses war es im Hotel noch zu früh gewesen.

Für die nächsten vier Stunden wurden Reiner und ich getrennt. Ich quetschte mich zwischen zwei Passagiere am Fenster und Reiner hatte seinen Platz in der mittleren Viererreihe. Zwischen uns sassen drei fremde Männer.

Das Frühstück bestand aus einem Fünflieber-grossen Stück Quinoa-Keks mit dunkler Schokolade und Salz überzogen. Nichts, was geschmeckt oder gar den Magen gefüllt hätte. Mein linker Sitznachbar studierte die Börsenkurse und der rechte checkte sein Ticket. Er war bereits seit 24 Stunden unterwegs und wollte heim nach El Salvador.

 

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