Route 66
Route 66

USA 2022 - 09 route 66 die erste - 02

auf ins schlechte land

Eine bunt beschmierte Tankstellenruine in der Nähe von San Fidel erweckte noch unsere Aufmerksamkeit, bevor etwa dreizehn Kilometer vor Grants eine Strasse links zum El Malpais National Monument abbog. Mit dem Ziel, etwas zu essen, gingen wir in den Subway, der sich an der Kreuzung befand. Doch die Stühle standen auf den Tischen und uns blieb nichts anderes übrig, als die Sandwiches mitzunehmen. Wo essen? Beim Visitor Center gab es bestimmt Picknickplätze, also fuhren wir rund sieben Kilometer weiter zu dem modernen Gebäude inmitten des Nichts. Es windete so heftig, dass wir nicht hier picknicken wollten, obwohl es nette Aussensitzplätze gehabt hätte. Eine Frau, die uns entgegenkam, meinte lachend, dass sie die Frisur nicht hätte machen müssen.

 
 

Das Gebäude musste neu erstellt worden sein. Es war sehr grosszügig gestaltet mit einem riesigen Panoramafenster der gesamten Länge entlang. Wir setzten uns auf eine Bank und schauten die Landschaft an. Ich holte mir den Stempel ab und benutzte die Restrooms, bevor wir zum El Malpais National Monument fuhren.

Überraschend viele Wanderer kamen uns entgegen. Das sah schon fast nach einem Event aus. Ein paar Kilometer weiter setzte Reiner den Blinker rechts. Als er die Geschwindigkeit drosselte, um rechts in die Sandstone Bluffs Road abzubiegen, raste ein Auto lange hupend an uns vorbei. Hatte der den Blinker nicht gesehen? Egal, Spinner gibt es überall.

Am Ende der Strasse vertilgten wir bei herrlicher Aussicht beim Sandstone Bluff Overlook unsere Brote. Weil auch hier der Wind kräftig blies, erledigten wir das im Auto und stiegen danach aus, um ein paar Schritte zu gehen.

Weiter südlich befand sich der grösste natürliche Bogen New Mexicos, der Ventana Arch. Wind und Wasser hatten die weicheren Teile der Sandsteinklippe erodiert und einen spektakulären Bogen, der in einer kleinen Schlucht versteckt war, hinterlassen. La Ventana Natural Arch ist technisch gesehen kein Teil des El Malpais National Monument. Es wird vom Bureau of Land Management als Teil des El Malpais National Conservation Area rund um das El Malpais National Monument verwaltet.

Bereits vom Parkplatz aus konnte man den Felsbogen gut sehen, aber ich ging den Fussweg, um noch näher heranzukommen. Der Weg war erst betoniert und später bekiest. Zwei Frauen spazierten vor mir und versuchten, sich selbst zu fotografieren. Ich bot ihnen an, das für sie zu übernehmen und sie nahmen dankbar an. Als der Weg endete, drehte ich um.

«Malpais» heisst auf Spanisch «schlechtes Land» und das konnte man besonders gut beim Trailhead «Lava Falls» sehen. Schwarze, erkaltete Lava bedeckte den Boden, die Vegetation wuchs nur noch spärlich. Wir gingen den Wanderweg nicht, sondern machten uns auf den Rückweg. Da Reiner müde war, übernahm ich das Steuer. Auf einmal überquerte vor mir ein grosser Wapiti Hirsch die Strasse hüpfte elegant über den Zaun. Zum Glück war meine Reaktion gut und ich konnte rechtzeitig anhalten, sodass dem Tier und uns nichts passierte.

gallup

Unsere nächste Unterkunft war ein Best Western in Gallup. Ein alter Mann diskutierte mit der Rezeptionistin und weil es aussah, als ob das länger dauern würde, setzten wir uns auf die Sessel in der Lobby. Ein paar Minuten später kam eine junge Frau mit Koffer und tat es uns gleich. Der Alte hatte endlich seine Dinge erledigt und wir konnten einchecken. Als wir fertig waren, wollte die Frau mit dem Koffer zur Rezeption, doch eine resolute Dame drängelte sich vor. Resigniert lächelte die junge Frau uns schief zu und zuckte mit den Schultern.

Als wir 2016 in Denver beziehungsweise in Westminster logiert hatten, hatten wir in einem Dickey’s BBQ herrlich saftige und zarte Ribs gegessen. In Erinnerung daran gingen wir in Gallup zu dieser Kette, doch ich war enttäuscht, denn die Rippchen waren maximal okay, aber keinesfalls so lecker, wie ich sie im Gedächtnis hatte.

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