Auf der Suche nach den California Poppies, gigantisch grosse Bäume, die andere Seite der Sierra Nevada und früh morgens beim Mount Whitney, das geschah in der zweiten Etappe unseres USA-Roadtrips.
wo sind die poppies?
Die Staatsblume Kaliforniens ist der Kalifornische Mohn. Die Wildblumenzeit beginnt normalerweise Mitte Februar und dauert bis Mai. Besonders berühmt für die orangefarbenen California Poppies ist das gut hundert Kilometer nördlich von Los Angeles liegende Antelope California Poppy Reserve. Dieses hatte ich in die Tour eingebaut und es hatte die Reiseroute massgeblich beeinflusst.
Wir speicherten das Ziel ins Navi ein und verliessen Los Angeles. Der Verkehr lief flüssiger, als befürchtet und so waren wir schon bald weit weg von der Zivilisation. Für das Frühstück hielten wir bei einem kleinen Laden mit einer Theke, an der ein paar Gerichte verkauft wurden. Wir assen einen Frühstücksburrito im kleinen Innenhof, dann fuhren wir weiter.
Bereits einige Meilen vor dem Parkeingang hielt ich nach den Poppies Ausschau, konnte aber keine entdecken. Selbst als wir in die kurze Strasse zum Reserve abbogen, leuchtete nichts orange, dabei sollten die Hänge voller Blüten sein. Die Dame am Kassenhäuschen bestätigte dann meine Befürchtung: No Poppies this year! Wie schade - aber nett von ihr, dass wir ohne zu bezahlen umdrehen durften. Enttäuscht verliessen wir diesen Ort. Am Wegrand entdeckten wir noch ein paar einsame Blüten, doch für die grosse Show hatte es dieses Jahr einfach viel zu wenig geregnet.
unser zuhause für die nächsten tage
Die restliche Strecke Richtung Norden war eher langweilig. In Bakersfield hielten wir bei einem grossen Walmart, um uns mit Kühlbox, zwei Campingstühlen, Waschmittel, Wasser und Krimskrams einzudecken. Wir kauften Steaks und Gemüse zum Grillieren und etwas fürs Frühstück, denn unsere nächste Unterkunft war sehr abgelegen in der Nähe des Kings Canyon National Parks.
Das Ferienhaus, das vom New Yorker Künstlerpaar Mahalia und Bachrun vermietet wurde, stand auf 1800 Metern Höhe. Nebenan vermieteten sie noch ein weiteres Haus an Gäste und lebten selber in einem kleinen Häuschen gleich dahinter. Leider waren die beiden zur Zeit in London, doch ich stand mit Mahalia per E-Mail in Kontakt. Ein paar Meter weiter die Strasse hinunter gab es ein sehr rustikales Pub, wie ich auf Fotos im Internet erkennen konnte. Dort hatten wir vor, einen der Abende zu verbringen.
Trotz Mahalias Sorge hatten wir keine Mühe, die Cabin zu finden. Es gab ein Schlafzimmer, ein Wohn- und Esszimmer mit einer gut ausgestatteten Küche. Diverse Gewürze und Lebensmittel standen zur Verfügung. Auch eine Sauna mit Aussendusche, ein Sitzplatz mit Grill und eine Kammer mit einer modernen Waschmaschine und einem Tumbler durften wir benutzen. Sogar das Waschmittel war vorhanden, unseres konnte also noch zu bleiben.
Reiner grillierte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, ich versuchte drinnen die Heizkörper in Gang zu bekommen. Den Radiator im Schlafzimmer schaltete ich sofort wieder aus, als sich ein beissender Rauchgeruch verbreitete. Ich wollte nicht schuld sein, wenn das Haus und mit ihm der umliegende Wald abbrannte.