Cádiz
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austrias

Eine halsbrecherische Taxifahrt führte uns zu unserem Apartment im Quartier "Austrias" nahe der Plaza Mayor. Das Apartment war ideal gelegen, um in einer der zahlreichen Tapasbars einzukehren, aber der Raum selber war nicht das Gelbe vom Ei. Deshalb verbrachten wir so viel Zeit wie möglich in der Stadt und zogen uns bloss zum Duschen und Schlafen ins Apartment zurück.

Wir bestaunten die hübsche Fassade des "Casa de la Panadería" an der Plaza Mayor. Im "Mercado de San Miguel" probierten wir uns bei "La Hora del Vermut" durch verschiedene Vermuts und liessen uns "Encurtidos" schmecken, die perfekt mit dem herb-süssen Vermout harmonierten.

"Austrias" wird im Westen durch den "Palacio Real" mit der "Catedral de la Almudena" und die dazugehörigen "Jardines del Campo del Moro" abgeschlossen. Weder der Königspalast noch die Kathedrale waren für einen Besuch geöffnet, obwohl wir es zweimal probiert hatten. Das zweite Mal setzten wir uns auf die Treppenstufen der Kirche und schauten dem Treiben zu. Auf einmal kamen zwei Polizisten (es gab die ganze Zeit eine aussergewöhnlich hohe Polizeipräsenz, deren Grund wir nicht ausmachen konnten) hoch zu Ross auf den Platz zwischen Palast und Kathedrale. Die beiden Tore zum Vorplatz des Palastes wurden geöffnet, aber den Besuchern wurde der Zugang verwehrt. Es folgten sechs Reiter mit silbrig glänzender Rüstung. Auch eine Gruppe Trommler in Uniformen war auf einmal anwesend.  Etwas später kam eine Gruppe von Polizisten zu Fuss im Gänsemarsch, um den Platz abzusperren. Die Besucher auf dem Platz wurden angewiesen, sich auf die Seite der Kirche zu begeben.

Die Treppe füllte sich mit Zuschauern und auch wir waren sehr gespannt, was passieren würde. Grosse, schwarze Limousinen fuhren auf den Hof, nachdem sie von Polizisten und Polizeihunden mehr oder weniger ausgiebig geprüft worden waren. Manche durften sofort reinfahren, bei anderen schnüffelten gleich zwei Hunde das Auto ab. Einige Autos parkierten im Hof, andere Persönlichkeiten wurden wohl chauffiert, denn die Autos verliessen das Gelände, nachdem sie den Fahrgast aussteigen gelassen hatten.

Eine Frau verkaufte eiskaltes Wasser, was wir dankbar annahmen. Mit eiskalt meine ich übrigens eiskalt, denn der Inhalt der Flasche war noch gefroren. Irgendwann hatten wir das Gefühl, nichts Neues mehr zu sehen, also verliessen wir unseren Platz. Auf dem Weg Richtung Oper ("Teatro Real") kam uns eine weitere Limousine entgegen, aber diese war mit Fähnchen geschmückt und wurde von mehreren Polizeifahrzeugen eskortiert. Ob da der König drin sass? Wir werden es nie erfahren, war aber trotzdem ein unterhaltsames Erlebnis.

sol

Westlich von "Austrias" liegt "Sol". Das Zentrum des Viertel mit seinen vielen Fussgängerzonen bildete der Platz "Puerta del Sol". Selbstverständlich durften wir dort Madrids Markenzeichen "Oso y el Madroño" (der Bär und der Erdbeerbaum) nicht verpassen. Dabei handelt es sich um eine vier Meter hohe Skulptur von Antonio Navarro Santafé, die das heraldische Wappen der Stadt darstellt. Am südlichen Ende des Platzes befindet sich der "Kilómetro Cero", von welchem aus die sechs Hauptnationalstrassen Spaniens starten, die sich sternförmig von Madrid aus über das gesamte spanische Festland erstrecken. Es brauchte ein bisschen Geduld, um die unscheinbare Plakette auf Bild festhalten zu können.

Das Quartier "Sol" wird nördlich durch die "Gran Vía" begrenzt. Auf der berühmten Einkaufsstrasse herrschte reges Treiben. Menschen mit Einkaufstüten und Strassenkünstler belebten die mit prächtigen Gebäuden gesäumte Strasse. Ein Blick von der im 9. Stock des Kaufhauses El Corte Inglés gelegenen Terrasse durfte auch nicht fehlen.

 

paseo del arte

An der nordöstlichen Ecke von "Sol" liegt die Plaza de Cibeles, ein vielbefahrener Platz mit einem grossen Springbrunnen in dessen Mitte. Die "Fuente de Cibeles" ist der griechischen Göttin Kybele (daher der Name des Platzes) gewidmet. Die Göttin sitzt auf einem Wagen, der von zwei Löwen gezogen wird. Rund um den Platz befinden sich der Palacio de Buenavista (Armeehauptquartier), Palacio de Linares (Casa de América), Palacio de Comunicaciones (früher Postzentrale und heute Sitz der Stadtverwaltung) und Banco de España. Busse, Autos, Motorräder und viele Polizeiautos fuhren uns ständig vor die Linse, als wir dieses Wahrzeichen und die Gebäude ringsum fotografieren wollten.

Etwas weiter südlich ist ein weiterer Brunnen zu sehen: Die "Fuente de Neptuno" stellt den römischen Meeresgott Neptun mit dem Dreizack in der linken Hand auf einem Seewesen dar und besteht aus weissem Marmor.

parque del retiro

Eine wundervolle Zeit verbrachten wir im Parque Retiro, wo wir vielen Menschen beim Sport treiben zuschauten, den Blick über den kleinen See schweifen liessen, gemütlich im Park spazieren gingen und den Palacio Cristal fotografierten. Nichts von der Millionenstadt war zu spüren, ein herrlicher Ort zum Entspannen.

letras

Auf eine andere Art gemütlich war das Barrio de "Las Letras", das Literaturviertel. Es liegt im Zentrum der Stadt zwischen "Sol" und "Paseo del Arte". Viele hübsche Restaurants und Bars waren dort zu finden. Uns fielen viele Bronzen-Statuen von Menschen in Verrichtung ihrer alltäglichen Arbeiten und in den Boden eingelassene Literaturzitate auf.

 

la latina

Mit diesem Quartier verbinde ich vor allem Essen. In der Calle Cava Baja soll es rund 50 Tapasbars geben. Ich befürchte, bei unserem Besuch waren (noch) nicht alle geöffnet oder sie waren teilweise Opfer von Corona geworden. Es gab aber genügend Auswahl. Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist uns "La Antoñita", das zur Posada del Dragon gehörte. Die Empfehlung des Kellners, lange geschmorter Ochsenschwanz in knusprigem Teig, schmeckte hervorragend.

Verrückt dekoriert war "Los Secretos de Lola", wo wir lediglich für einen Drink vorbeischauten. Wir wurden nach Strich und Faden verwöhnt, bekamen Tapas und noch einen Chupito am Schluss, sodass wir uns entschieden, an einm anderen Abend dort essen zu gehen. Auch da war die Deko verrückt - in Reiners Tinto de Verano schwamm sogar eine kleine Quietschente - aber das Essen wurde dem ersten Eindruck nicht ganz gerecht.

Ebenfalls in diesem Quartier angesiedelt ist der sonntägliche Flohmarkt "El Rastro". In jedem Reiseführer und bei jedem Madrid-Tipp wird der weltweit bekannte Strassenmarkt lobend erwähnt. Obwohl wir keine Flohmarkt-Fans sind, wollten wir diese Sehenswürdigkeit nicht verpassen. Doch schon nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass es wirklich nicht unser Ding war und verliessen den Markt wieder, um auf die Spuren von Real Madrid zu gehen.

castellana

Da wir nicht wussten, wie viel Zeit wir auf dem Flohmarkt verbringen würden, buchten wir kein Online-Ticket für die Stadion-Tour des "Estadio Santiago Bernabéu". Die Busfahrt dauerte ein Weilchen, war aber abwechslungsreicher, als eine U-Bahnfahrt und bequemer. Wir stiegen beim Stadion oder was davon noch übrig war, aus. Schwere Maschinen und Gerüste zeigten das Bild einer Grossbaustelle. Der Zugang war abgesperrt. Zum Glück hatten wir die Tickets noch nicht gekauft. Es wurde ein kurzer, aber nichtsdestotrotz ein interessanter Besuch.

Die Buslinie zum Stadion führte noch weiter zur "Plaza de Castilla", einem Kreisverkehr mit dem "Obelisco de Madrid" von Santiago Calatrava in dessen Zentrum. Nordseitig des Platzes flankieren die beiden Torres KIO die Strasse und prägen die madrilenische Skyline. Dabei handelt es sich um zwei symmetrische, schiefe Türme parallel zur Paseo de la Castellana, die eine Art futuristisches Tor bilden. Inzwischen brannte die Sonne so stark vom wolkenlosen Himmel herunter, dass wir es nicht lange aushielten und da es eh nicht der ideale Zeitpunkt zum Fotografieren war, verliessen wir den Platz bald wieder, um in den Gassen des Stadtzentrums weiter herumzuschlendern.

princesa

"Princesa" ist ein riesiges Quartier, das wir eigentlich gar nicht gesehen hatten. Weshalb es hier trotzdem auftaucht: Der "Templo de Debod" befindet sich im Süden des Viertels auf einem Hügel und diesem hatten wir einen Besuch abgestattet. Leider war er an diesem Tag geschlossen und es war kein Wasser im Becken, aber auch so war er hübsch anzuschauen.

Um von Südosten auf den Hügel zu kommen, mussten wir einige Stufen überwinden. Oben entschädigte eine tolle Aussicht auf den Königspalast und die Dächer der umliegenden Häuser die kleine Strapaze. Der Tempel steht mitten im "Placa del parque de la montaña", einem schönen, gut gepflegten Park. Viele Spaziergänger, Jogger und Schulkinder verweilten dort. Wir verliessen das Areal am nördlichen Ende und stellten fest, dass auf dieser Seite keine erwähnenswerte Steigung vorhanden war. Wer schlecht zu Fuss ist, kann bei der Haltestelle "Temple De Debod" aussteigen, die von den Bussen Nummer 62 und 74 bedient wird.

lavapiés und atocha

Zwei Dinge, die ebenfalls auf der ToDo-Liste gestanden wären, war zum einen das "Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia" und der tropische Garten am Bahnhof Atocha. Für das Museum suchten wir uns den Dienstag aus, der einzige Tag, an dem das Museum geschlossen war. Da wir am Mittwoch abreisten, musste das Museum auf der Liste unerledigt stehenbleiben. Sehr ärgerlich, aber ein Grund für einen weiteren Besuch.

Für den tropischen Garten nahmen wir uns extra viel Zeit vor der Zugfahrt von Madrid nach Cádiz. Der Taxifahrer spottete, dass wir so früh wären, dass es sehr viel Frühstück und sehr viele Fotos geben würde. Aus den Fotos wurde dann nichts, da man die Pflanzenwelt lediglich von oben betrachten durfte. Auf Erdgeschossebene war der gesamte Bereich abgesperrt.

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