Monument Valley
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südwesten der usa 2014 - Grand Canyon National Park

grand canyon national park

Fakten und Zahlen:
Ca. 455 km (4 Std. 20 Min.) von Las Vegas entfernt
Ca. 175 km (1 Std. 50 Min.) von Page entfernt
Ca. 120 km (1 Std. 15 Min.) von Flagstaff entfernt
Bundesstaat: Arizona
Zeitzone: MST (MESZ-9 Std.)
Grösse: 4'926 km2
Eintritt: $ 25 pro Auto für 7 Tage (im America the Beautiful - Annual Pass enthalten)
Datum: 07.05. - 09.05.2014
Wetter: Schneeregen / Sonnenschein, kühl

Die Strecke zum Grand Canyon NP war nicht besonders attraktiv, aber auch nicht sehr weit. Wie erwartet, waren unzählige Touristen im Park unterwegs. Bei den Sehenswürdigkeiten wie dem Desert View POint herrschte dichtes Gedränge und dies, obwohl noch nicht Hochsaison war. Als dann auch noch Schneeregen einsetzte, war meine Stimmung nicht mehr die allerbeste. Gemäss Wetterbericht sollte sich das Wetter jedoch für morgen bessern. Deshalb informierten wir uns über Helikopterflüge. Der Mann am Schalter drängte uns beinahe zu einem Flug. Seiner Aussage nach würde nur die Geburt des eigenen Kindes glücklicher machen, als über den Grand Canyon zu fliegen und er hätte Menschen, sogar Männer, vor Glück weinen sehen. Wir glaubten ihm zwar kein Wort, buchten trotzdem eine grosse Tour für den nächsten Morgen.

Nach einem hervorragenden Frühstück im Best Western, welches wir für Tusayan sehr empfehlen können, begaben wir uns bei Traumwetter auf den Flugplatz. Erst wurden wir über die Sicherheit an Bord informiert, danach hiess es geduldig warten. Ein Name nach dem anderen wurde aufgerufen, nur unsere nicht. Ich war schon ganz hibbelig, als wir endlich an die Reihe kamen. Jeder der fünf Passagiere bekam eine Nummer. Ich hatte die Nummer eins, was meine Hoffnung auf den Sitz neben dem Piloten erhöhte. Und tatsächlich durfte ich neben Rusty, dem Piloten, Platz nehmen, während sich Reiner mit den drei Franzosen in den hinteren Teil des Helikopters begab.

Geweint habe ich nicht, soviel vorweg. Ich wartete die ganze Zeit auf den Moment, wo dieses einmalige Gefühl einsetzt, aber es kam nicht. Der Flug war schön und der Grand Canyon gewaltig, das ist keine Frage. Besonders die Stelle, wo der blaue Little Colorado River in den dunkelgrünen Colorado River fliesst, ist einmalig. Warum sich aber dieses Hochgefühl nicht einstellte, war mir ein Rätsel. Noch heute versuche ich dies zu ergründen. Lag es an dem unverschämt hohen Preis oder weil wir nicht in den Canyon hinein, sondern darüber hinweg geflogen sind? Ich kann es nicht sagen.

Vielleicht trug auch Rusty dazu bei, dass ich mich nicht so wohl fühlte. Er sah gut aus und versuchte mit mir zu flirten, was ich ihm jedoch nicht abnahm. Irgendwas stimmte nicht. Im Gegensatz zu der ehrlichen Herzlichkeit von Matt, dem Besitzer des Motels in Page, wirkten Rustys Charme und Witz aufgesetzt und gekünstelt.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Wanderungen und Fahrten mit dem Shuttle Bus im westlichen Teil des South Rims. Den Menschenmassen konnten wir nur auf den Wanderungen entgehen, ansonsten war es für uns einfach zu voll.

Gegen Abend kehrten wir kurz ins Hotel zurück und als wir wieder vom Parkplatz aus los fuhren, um den Sonnenuntergang zu beobachten, schritten Hirsche mit wunderbaren Geweihen mitten durch die Hotelanlage und taten sich an einem Bäumchen genüsslich. Wir blieben noch vor der Einfahrt in die Strasse stehen, um das Geschehen zu fotografieren. Auf einmal kamen von allen Seiten Leute und Fahrer stoppten ihre Autos, um diese ungewöhnliche Situation mit ihren Handys und Kameras festzuhalten. Auch auf dem weiteren Weg begegneten uns immer wieder Rehe.

Ein Ranger überholte uns mit Blaulicht und fuhr zum ersten Aussichtspunkt, wo bereits ein Grossaufgebot an Polizei und Feuerwehr auf ihn warteten. Ein Auto stand mitten im Wäldchen, hinter ihm ein Wohnmobil. Wie hatten die das bloss geschafft? Wir stellten auf der Weiterfahrt jede Menge Mutmassungen an bis wir ein Tier beim Überqueren der Strasse beobachteten. Leider war die Distanz zu gross um es genau zu erkennen, aber wir sind der Meinung, dass es sich der Grösse und Körperform nach zu urteilen um einen Puma gehandelt haben müsste.

An einem Viewpoint vor dem Lipan Point stand kein einziges Auto. Das war unser Platz, um in aller Ruhe den Sonnenuntergang zu geniessen. Kaum hatten wir unser Auto geparkt, folgten uns zwei weitere, wovon das eine nach kurzer Besichtigung wieder davon fuhr.

Ich liess mich nicht beirren und stellte am schönsten Punkt das Stativ auf und richtete die Kamera ein. Die beiden Fotografen fanden rechts von mir Platz und so hörte man ein "Klick" nach dem anderen. Es war ein herrlicher Blick und ein wunderschöner Sonnenuntergang.

Als wir knapp zwei Stunden später auf der Rückfahrt erneut an der Unfallstelle vorbei kamen, waren die Rettungsleute noch immer dabei, das Auto zu bergen.

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