Kasha Katuwe Tent Rocks
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usa 2016 - reisebericht - Tag 18 - Monticello - Moab

tag 18 > monticello - moab (so 29.05.2016)

Das Bett ist sehr bequem und die Bettwäsche so kuschelig, dass ich am liebsten gar nicht aufgestanden wäre. Zum Frühstück gibt es das übliche Continental mit der Möglichkeit, selber Waffeln zu backen. Der Frühstücksraum ist mehr ein breiter Gang und der Angestellte ist noch müde.

Wir haben Monticello für die Nacht ausgewählt, um schnell bei den Needles im Canyonlands National Park zu sein. Schnell ist allerdings relativ, denn die Fahrt bis zum Visitor Center dauert knapp eine Stunde.

the needles im canyonlands national park (ut)

The Needles liegt im Südosten des Canyonlands National Parks. Sein Name trägt er wegen den rot und weiss gemaserten Felszacken, die wie Nadeln in die Höhe stehen. Daneben gibt es Canyons, Dolinen (schlot-, trichter- oder schüsselförmige Senke), Spalten und Steinbögen, wobei die Steinbögen nur mit dem Geländewagen oder über lange Wanderungen zu erreichen sind. Früher war die Gegend die Heimat der Pueblo-Indianer. Mit einer Höhe von 2170 Metern ist der «Cathedral Point» die höchste Erhebung.

Wir versuchen, zum Colorado River Overlook zu kommen, doch irgendwann wird uns die Strasse zu felsig, so drehen wir um und fahren zum Big Spring Canyon Overlook. An einen Felsen gelehnt stehen etwa ein Dutzend herrenlose Rucksäcke. Wir begnügen uns mit dem Erkunden der unmittelbaren Umgebung, wofür wir unseren Rucksack im Auto lassen können.

Der Blick in die Schlucht ist einmal mehr wundervoll. Wir klettern ein bisschen auf dem Felsen herum, danach geht es zum Pothole Point. Auf dem kurzen Wanderweg auf Slickrock hoffen wir, auf Urtierchen zu stossen. Doch bis auf zwei sind alle Potholes ausgetrocknet. Ausser Mücken sehen wir keine Tierchen im Wasser. Nach ein paar Minuten – vielleicht 20 oder 30 - sitzen wir wieder im Auto mit Ziel Elephant Hill. Wir haben nicht vor, diese steile Strasse selber zu fahren, für die es ein Permit und ein entsprechendes Fahrzeug braucht. Aber wir möchten zuschauen, wie andere diese Hürde meistern.

Schon der Weg dorthin gefällt mir sehr. Die Strasse ist ungeteert und windet sich ein paar Mal an farbigen Sandsteinnadeln entlang. Vor der eigentlichen Steigung gibt es einen Parkplatz. Ein Ranger weist die Autofahrer an, unterhalb zu parkieren, weil oben bereits alles besetzt ist. Wir warten und warten, sehen aber nur Wanderer und keine waghalsigen Autofahrer. Schliesslich wird es uns zu langweilig und wir treten den Rückweg an. Auf halber Strecke zurück zur befestigten Strasse kommen uns drei Offroader entgegen. Ärgerlich, aber deswegen drehen wir jetzt nicht mehr um.

Als nächstes fahren wir zum Cave Spring. Wir erwischen zwei Männer inflagranti, wie sie versuchen ein Auto aufzubrechen. Es ist sofort klar, dass es sich nicht um Diebe handelt, sondern sie lediglich verzweifelt versuchen, an den innen stecken gelassenen Schlüssel zu gelangen. Wir schauen nicht weiter zu, sondern wandern zu den kühlen Höhlen. Das Klima scheint auch zwei kleinen Mädchen zu gefallen, denn sie breiten dort ihr Picknick aus und die Eltern haben keine andere Wahl, als ebenfalls eine Rast einzulegen. Der Weg führt über zwei Leitern hoch und auf Slickrock wieder auf der anderen Seite hinunter zum Parkplatz. Den Männern scheint das Aufbrechen geglückt zu sein, denn das Auto steht nun mit offenen Türen da. Damit ist «The Needles» für uns Geschichte und es geht weiter nach Moab.

moab (ut)

Die Stadt mit Status «City» zählt gut 5'000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1'227 Metern am Colorado River auf dem Colorado Plateau. Sie wurde von den Mormonen gegründet. In der Nähe gibt es den aussergewöhnlichen Arches National Park, den Canyonlands National Park und den kleinen Dead Horse Point State Park sowie weitere Naturschönheiten. Durch seine Lage ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig des Orts.

In der Stadt wimmelt es von Leuten. Wir finden das Gonzo Inn sehr schnell und fragen, ob wir bereits einchecken können, obwohl es noch nicht vier Uhr ist. Unser Zimmer ist noch nicht fertig, aber die nette Frau an der Rezeption versucht alles, um ein anderes Zimmer für uns zu finden. Wir hätten so ein schönes Zimmer, ein solches steht aber leider nicht zur Verfügung, meint sie bedauernd. Sie bietet uns an, die Zeit am Pool zu überbrücken, doch staubig wie wir sind, lehnen wir dankend ab.

Stattdessen fahren wir zur Potash Road, die es in sich hat. Tiefe Spurrillen, grobe Steine und Sand wechseln sich ab. Landschaftlich gesehen ist es ein Traum. Wir kommen an grossen Becken, wo Pottasche (Kaliumkarbonat) abgebaut wird, vorbei. Danach steigt die Strasse etwas an und gibt den Blick auf den Goosenecks frei. Tief unten schmiegt sich der grüne Colorado River um den dicken Felsen. Anschliessend führt die Strasse zu den steilen Serpentinen des Shafer Trails. Die Aussicht ist gigantisch, aber die enge, steile, kurvige, unbefestigte Strasse ist nichts für schwache Nerven. Wir merken den meisten entgegenkommenden Fahrern die Angst an, wenn sie ausweichen müssen. Ein paar Zentimeter zu weit rechts und sie stürzen fast senkrecht in die Tiefe. Mir hat das Fahren dieser aussergewöhnlichen Strasse extrem viel Spass bereitet.

Für heute haben wir genügend rote Steine gesehen und Staub geschluckt. Über die UT-313 und USA-191 fahren wir zurück zum Hotel. Da wir beim Arches National Park vorbeikommen, wollen wir dort die Parkunterlagen abholen. Morgen soll es vor Sonnenaufgang in den Park gehen, da ist weder die Einfahrt noch das Visitor Center besetzt. Aber was ist das? Grosse rote Pylonen stehen auf dem Mittelstreifen und Besucher von Arches werden gebeten, einen grösseren Umweg zu fahren. Der Umweg lohnt sich nicht, denn wir sind bereits zu spät. Am Eingang ist kein Ranger mehr und das Visitor Center hat auch vor ein paar Minuten geschlossen. Nicht so schlimm, wir haben im Hotel ja WLAN und können uns die nötigen Informationen online besorgen.

Erneut treffen wir beim Gonzo Inn ein und werden sehr freundlich begrüsst. Unser Zimmer im Obergeschoss ist gross, sehr hell und aussergewöhnlich hoch mit Giebeldach. Im Giebel sind neben dem grossen Balkonfenster nochmals zwei kleinere Fensterchen. Der Balkon bietet Blick auf den Poolbereich. Auch das Bad hat seinen eigenen Style. Die Dusche ist bodeneben, die Wände gemauert, verputzt und in knalligem Hellgrün gestrichen. Nach ausgiebigem Benutzen dieser Dusche versuchen wir, im Sabaku Sushi einen Tisch zu ergattern.

Wir beeilen uns, um vor einer Vierergruppe beim Eingang zu sein und prompt bekommen wir an der Theke einen Platz. Wir können direkt bei einem der vier Sushi-Köchen ordern. Die sind ganz schön unter Strom und haben Mühe, die vielen Bestellungen zu bewältigen. Die Rollen sind sehr filigran mit viel Liebe gearbeitet und schmecken hervorragend.

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