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usa 2016 - reisebericht - Tag 15 - Escalante - Torrey

tag 15 > escalante - torrey (do 26.05.2016)

Erneut statten wir dem Escalante Interagency Visitor Center einen Besuch ab. Anstelle des hübschen Rangers von gestern gibt heute eine nicht minder freundliche ältere Frau Auskunft. Ich frage nach dem Zustand des Burr Trails, weil es heute ziemlich nach Regen aussieht. Sie gibt grünes Licht und meint zu meiner Überraschung, dass der grösste Teil der Strecke asphaltiert sei und der Rest eine sehr gute Gravel Road.

Ich meine, abenteuerliche YouTube Videos gesehen zu haben, aber vertraue der Aussage eines Rangers mehr, als einem Hobbyfilmer, den ich nicht mal kenne. Bevor wir jedoch in Boulder in den Burr Trail einbiegen, wollen wir uns ein Frühstück im berühmten Kiva Coffeehouse genehmigen. Was für eine Enttäuschung. Sehnsüchtig erinnere ich mich an das leckere Brot, welches wir vor zwei Jahren zu Suppe und Salat gereicht bekamen. Heute gibt es für uns bloss für viel Geld trockene Rühreier ohne Brot. Das Restaurant bietet eine tolle Aussicht auf das Grand-Staircase-Escalante National Monument, aber von der Aussicht alleine wird man auch nicht satt.

burr trail und notom-bullfrog road (ut)

Der Start des Burr Trail Scenic Backway ist in Boulder an der UT-12. Nach weniger als einer Meile erreicht die Strasse das Grand-Staircase-Escalante National Monument. Die Strasse wendet nach Osten und führt in einer scharfen Kurve in den 11 km langen Long Canyon und durch eine Lücke des Circle Cliffs in die White Canyon Flat. Mit Überschreiten der Grenze zum Capitol Reef National Park beginnt die unbefestigte Strecke. Der Burr Trail endet in Bullfrog in der Glen Canyon National Recreation Area. Richtung Norden verbindet die Notom Road den Burr Trail mit der UT-24, die den Capitol Reef National Park durchquert.

Der tatsächlich asphaltierte Burr Trail windet sich durch eine malerische Felslandschaft. Trotz schwarzen Regenwolken vor uns, versuchen wir die Weiterfahrt über die südliche Wolverine Loop Road, eine Dirt Road, wie sie uns gefällt. Die Landschaft verändert sich, wird offener und weniger felsig. Mir hat der Burr Trail besser gefallen. Als wir zu einem tiefen Schlammloch kommen, drehen wir um und sind bald wieder auf der befestigten Strasse. Inzwischen fallen die ersten Tropfen und in der Ferne zucken Blitze durch die schwarzen Wolken. Ich habe aber noch die Stimme des Rangers im Ohr, dass auch die unbefestigte Strasse gut zu befahren sei und mache mir nun keine Sorgen. Nur den Upper Muley Twist Canyon und Strike Valley Overlook lassen wir links liegen.

Auf der Notom-Bullfrog Road wirbeln wir mächtig Sand auf. Die Regentropfen mochten den Staub noch nicht binden, was aber den Fahrer eines weissen BMW-Cabrios und seinen Begleiter nicht zu stören scheint. Er lässt uns überholen, denkt aber nicht daran, das Verdeck zu schliessen.

In Anbetracht des verhangenen Himmels sind wir froh, dass wir das Cathedral Valley vorgezogen haben.

capitol reef national park (ut)

Der Name des Nationalparks stammt von einem Gebiet in der Nähe des Fremont River, das die ersten Pioniere an ein Riff erinnerte. Eine über 150 km lange geologische Formation namens «Waterpocket Fold», die sich von Norden nach Süden erstreckt, bildet das Herzstück des Parks. Neben dem Ort Fuita, das von mormonischen Siedlern gegründet wurde, gibt es ein gut ausgebautes Wanderwegnetz.

Auf dem Weg zum Hotel sehen wir uns links und rechts der UT-24 ein bisschen um und fahren den Scenic Drive bis zum Parkplatz zum Golden Throne Trail. Hier scheint gerade Aufbruchsstimmung vieler Familien und Wanderer zu sein. Amüsiert beobachten wir den Fahrer eines grossen Pick-ups, der riesige Mühe hat, aus seinem Parkplatz zu manövrieren. Eigentlich hätte er nur seinen Nachbarn in der kleinen Limousine ausparken lassen müssen und er wäre problemlos rausgekommen, aber er lässt es sich nicht nehmen, Zentimeter um Zentimeter zu sägen. Als er es endlich geschafft hat, macht er eine Siegespose, als hätte er einen Pokal gewonnen.

torrey (ut)

1880 wurde Torrey von mormonischen Siedlern etwa 13 Kilometer vom Capitol-Reef National Park entfernt gegründet. Es liegt auf einer Höhe von 2'084 Metern und zählte im Jahr 2000 gerade mal 171 Einwohner.

In Torrey checken wir als erstes im Broken Spur Inn & Steakhouse ein, wo wir bereits vor zwei Jahren logiert hatten. Wir bekommen ein sehr schönes Zimmer im oberen Geschoss, was für Reiner bedeutet, Koffer die Treppe hochschleppen. Er nimmt mir aber die Vorliebe für das obere Geschoss nicht übel, denn auch er möchte nicht, dass die Nachbarn auf unseren Köpfen herumtrampeln.

Nun wollen wir schauen, ob das Slackers wirklich so tolle Burger verkauft, wie behauptet wird. Der Parkplatz ist ziemlich voll, obwohl es noch gar nicht so spät ist. Drinnen finden wir allerdings noch ein Plätzchen, denn viele bestellen die legendären Burger «to go». Ich entscheide mich für einen double bacon cheese burger mit sweet potato fries. Wenn schon - denn schon. Und schon bald kommt der saftigste und leckerste Burger mit den knusprigsten Pommes frites, die man sich vorstellen kann, stilecht in einem Plastikkörbchen serviert.

Während wir versuchen, den Burger ohne zu kleckern zu essen, fragt Reiner, ob ich den Sheriff draussen auch gesehen hätte. Ja, auch mir ist das Auto mit der Aufschrift «Sheriff» am Strassenrand kurz vor dem Slackers aufgefallen. «Ich glaube, da drin ist eine Puppe.» Ich bin baff. Keine Sekunde hätte ich an der Echtheit gezweifelt. Beim Zurückfahren schaue ich genauer hin und tatsächlich, der Sheriff ist bloss eine Puppe mit Schnurrbart!

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