Monument Valley
Monument Valley

südwesten der usa 2014 - Death Valley National Park

death valley national park

Fakten und Zahlen:
Ca. 210 km (2 Std.) von Las Vegas entfernt
Ca. 160 km (1 Std. 40 Min.) von Bishop entfernt
Ca. 295 km (3 Std.) von San Francisco entfernt
Bundesstaat: Kalifornien
Zeitzone: PDT  (MESZ-9Std.)
Grösse: 13'628 km2
Eintritt: $ 20 pro Auto für 7 Tage (im America the Beautiful - Annual Pass enthalten)
Datum: 18.05. - 20.05.2014
Wetter: Sonnenschein, sehr heiss, sehr windig

Auf das "Tal des Todes" war ich sehr gespannt. In Western war die Ebene ein fast unüberwindbares Hindernis und auch heute werden die Touristen gewarnt, genügend zu trinken, das Auto vollzutanken und die Kühlwassertemperatur zu überwachen. Doch bisher waren alle Nationalparks in tadellosem Zustand mit genügend Gelegenheiten, sich zu verpflegen oder Hilfe zu holen, falls es erforderlich gewesen wäre. Deshalb erwartete ich auch vom Death Valley, dass es nicht (mehr) ganz so abenteuerlich werden würde, wie noch zu John Waynes Zeiten.

Im Gegensatz zu allen anderen Parks gab es weder eine Eingangskontrolle noch eine Selbstdeklaration. Es wurde erwartet, dass der ehrliche Tourist sich in einem der Visitor Center meldete, falls er noch nicht im Besitz eines Passes war. 

Es war heiss und dunstig. Je weiter wir fuhren, desto höher kletterte das Thermometer, bis es schliesslich bei 108°F (42.2°C) stehen blieb. Trotz der Hitze wollten wir unbedingt die Mesquite Flat Sand Dunes erkunden. Der Wind blies wie ein Föhn heisse Luft ins Gesicht, aber durch die Trockenheit war es nicht unangenehm - zumindest nicht für mich. Der männliche Teil eines Pärchens, das vor uns eine Düne erklomm, rannte zu unserer Belustigung wie von einer Tarantel gestochen in den Schutz eines Busches. Vermutlich war der heisse Sand bisschen zuviel für seine nackten Füsse. Ich war froh um meine schützenden Wanderschuhe und wanderte munter weiter. Als wir ins kühle Innere des Autos zurückkehrten, fing ich an zu schwitzen, aber auch das verging schnell wieder.

Nach dem Einchecken in die Furnace Creek Ranch wollte ich unbedingt den nahe gelegenen Zabriskie Point sehen. Der kurze Fussmarsch hoch zu dem Aussichtspunkt war nicht ganz so einfach, wie er aussah, denn der Wind blies uns beinahe weg. Schliesslich gewannen wir den Kampf. Die Aussicht auf die Erosionslandschaften war traumhaft. Ich hatte schon viele Fotos gesehen, aber in Natura war es noch viel schöner, als auf jedem Bild.

Für das Abendessen wählten wir das teurere "The Wrangler" aus. Der Salat von der Salatbar war lecker, Reiners T-Bone-Steak perfekt gegrillt und butterzart. Mein Fisch schmeckte mir nicht besonders, dafür aber der Wein aus dem Nappa Valley umso mehr.

Bereits vor Sonnenaufgang brachen wir auf und trafen auf zwei Kojoten, die am Strassenrand entlang streunten. Ich hatte gelesen - oder zumindest war ich der Meinung, es gelesen zu haben - dass Beatty (Nevada) ein hübsches Örtchen sein soll. Wir fuhren da hin, was wir nicht bereuten. Das lag aber nicht an seiner Schönheit, sondern daran, dass hier das Benzin deutlich günstiger war, als im Death Valley. Ausserdem war es nicht weit weg von Rhyolite, einer Geisterstadt. Mir gefiel dort einerseits das Bottle House und andererseits die Bewohner aus gehärtetem Acryl, die der belgisch-polnische Künstler Albert Szukalski erstellt hatte, als er in den 1980er Jahren dort gelebt hatte.

Von Rhyolite aus ging es weiter auf die Titus Canyon Road. Auch hier wirbelten wir mächtig Staub auf, als wir über den White Pass, den Red Pass vorbei an rauhen Bergen, farbigen Felsformationen und Petroglyphen fuhren. Es gab sogar noch eine weitere Geisterstadt anzuschauen. Allerdings war von Leadfield, wie die Stadt hiess, nicht mehr allzu viel übrig. Warnhinweise untersagten mit einer Liste von plausiblen Begründungen den Zugang zu der verlassenen Mine. Der Höhepunkt war das Ende der Strasse, die durch den Titus Canyon führte. Ich stieg aus und ging einen Teil zu Fuss durch den Canyon.

Obwohl uns Pseudoschlösser nicht interessieren, bogen wir zu Scotty's Castle ab. Überall waren Hinweise angebracht, dass man unbedingt genügend trinken soll und obwohl wir eine Wasserflasche nach der anderen leerten, hatte ich manchmal ein leicht schummriges Gefühl und war ständig durstig.

Lange hileten wir uns nicht beim Castle auf, denn unser heutiges Ziel - The Racetrack Playa - lag noch weit vor uns. Erst mussten wir zum Ubehebe Crater und von dort aus 43 km auf einer der holprigsten Schotterpisten fahren, die uns bisher begegnet waren. Erst dachte ich, dass es Stunden dauern würde, bis wir bei den wandernden Steinen ankommen würden, aber als Reiner etwas mehr aufs Gas drückte, ging es nicht nur schneller voran, sondern holperte auch nicht mehr so stark wie mit kleinerem Tempo. Nach rund eineinhalb Stunden hatten wir die weisse, ebene und rissige Fläche erreicht und gingen auf Wanderschaft, um die Steine zu finden. Das war gar nicht so einfach. Manche Spuren führten zu keinem Stein und manche Steine hatten keine Schleifspur hinterlassen. Und dann gab es noch Spuren, die offensichtlich von Menschenhand geschaffen worden waren. Diese und auch die Fussspuren ärgerten mich sehr. Ich konnte es nicht fassen, dass es Idioten gibt, die absichtlich ein Naturwunder zerstören. Als wir zum Auto zurückkehrten, begegneten wir wieder einer Schlange. Diese war kleiner und hübscher, als die beim Coal Mine Canyon. Erst reckte sie ihren Kopf in Drohgebärde in die Höhe und als sie merkte, dass von uns keine Gefahr ausging, schlich sie langsam davon. Diesmal hatte ich überhaupt keine Angst vor dem Reptil, nicht mal im Nachhinein.

Auf dem Rückweg widmete ich mich den wundervollen Wüstenpflanzen. Auf den ersten Blick sah die Gegend trostlos und öde aus, aber wenn man ein bisschen genauer hinschaute, so konnte man unzählige farbenprächtige Blüten erkennen. Besonders schön waren die verschiedenen blühenden Kakteen, die meist in kleineren oder grösseren Gruppen beieinander standen. 

Beim Ubehebe Crater stiegen wir aus und wären beinahe in den Krater gerissen worden. Der Wind blies dermassen stark, dass eine Krähe rückwärts flog, bis sie schliesslich das Fliegen aufgab und sich auf den Boden begab. Wir unterliessen die geplante Wanderung zum kleinen Krater und fuhren zurück zum Hotel und dann erneut zum Zabriskie Point, den Sonnenuntergang fotografieren. Die Kameras der vielen Fotografen, die dieselbe Idee hatten, wackelten auf den Stativen. Manch einer verlor seine Mütze im Wind und einem Mann wurde gar die Sonnenbrille weggefegt. Als die Sonne vom Horizont verschwunden war, gingen wir ins 49'er Cafe essen, was ein Fehler war. Wir hatten die letzten fünf Wochen nicht einmal ein so schlecht gebratenes Stück Fleisch serviert bekommen, wie dort. Die Bedienung war äusserst freundlich, aber den Koch hätte man schlagen müssen.

Wieder standen wir sehr früh morgens auf, um den Sonnenaufgang zu erleben. Ich stellte mir vor, dass die Farben bei Artists Palette schillernd leuchten würden, doch ich hatte nicht daran gedacht, dass die bunten Felsen gegen Osten und somit auch gegen die Sonne liegen. Trotzdem war der Anblick traumhaft schön. Anschliessend besuchten wir Devil's Golf Course, wo die zerklüfteten und spitzen Salzstrukturen eine ganz spezielle Oberfläche bilden.

Zum Abschluss unserer Death Valley Tour fuhren wir zu dem mit 86 m unter dem Meeresspiegel liegenden tiefsten Punkt der USA, dem Badwater Basin. Danach hatten wir einen Bärenhunger und freuten uns auf das Frühstück im einzigen Restaurant von Shoshone, dem Crowbar Cafe & Saloon. Hätten wir nicht auf Tripadvisor davon gelesen, hätten wir vermutlich das Lokal nicht betreten, besonders nicht, weil wir die einzigen Gäste waren. Dann hätten wir aber definitiv etwas verpasst. Das Frühstück war zwar nicht kalorienarm, aber göttlich.

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