Monument Valley
Monument Valley

südwesten der usa 2014 - San Francisco

san francisco

Fakten und Zahlen:
Bundesstaat: Kalifornien
Zeitzone: PDT  (MESZ-9Std.)
Grösse: 601 m2
Höhe: 16 m ü. M.
Einwohner: Ca. 825'863 (Stand 2012)
Datum: 13.05. - 15.05.2014
Wetter: Sonnenschein, warm

Endlich kamen wir in der Stadt an, von der ich so viel gehört und gelesen hatte. Ich wollte möglichst nichts verpassen und das in der kurzen Zeit. Deshalb fuhren wir gleich zu Beginn auf den 49-Mile Scenic Drive, der zu einem grossen Teil ausgeschildert war. Wir starteten die Tour beim Fort Mason, von wo aus wir einen ersten Blick auf die Golden Gate Brücke hatten. Das Palace of Fine Arts im Marina District war bereits Filmkulisse für Alfred Hitchcocks Film "Vertigo - Aus dem Reich der Toten", den ich schon mehrmals gesehen hatte. Wir begnügten uns mit der Aussenansicht und fuhren weiter durch das Gate in den Presidio Park. 

Sehr überrascht war ich, dass wir mit Sicht auf die Golden Gate Bridge parken konnten und das sogar gratis. Bei der Fort Point National Historic Site trafen wir auf zwei lustige Elektroautos von GoCar Tours. Mit diesen Zweiplätzern können Touristen eine GPS-geführte Sightseeing Tour durch die Stadt unternehmen. Dasselbe gibt es wohl auch für San Diego, Barcelona, Madrid und Lissabon. Wir werden uns diese Option auf jeden Fall merken.

Auf der Fahrt am Baker Beach entlang konnten wir dutzende Badegäste ausmachen, die sich sonnten, unterhielten oder die sich einem Spiel widmeten. Zum Schwimmen war das Wasser zu kalt, trotzdem standen einige wenigstens knietief in den Wellen. Wenn ich jetzt im Internet die vielen traumhaften Fotos von diesem Strand mit der wundervollen Brücke im Hintergrund anschaue, bereue ich es im Nachhinein, nicht bis zum Sonnenuntergang dort geblieben zu sein. Doch die Weiterfahrt im Lake Merced Park und kreuz und quer durch den Golden Gate Park war auch sehr schön. Wir verpassten die Strasse, die uns auf Twin Peaks führen sollte und mussten wenden. Schliesslich schafften wir es und wurden mit einem herrlichen Blick über die Stadt belohnt.

Als wir in die Nähe des AT&T Parks kamen, wurde der Verkehr dichter und von allen Seiten strömten in Orange gekleidete Giants-Fans Richtung Stadion. Mich störte es keineswegs, dass wir nur langsam vorwärts kamen. So hatte ich Gelegenheit, die Leute zu beobachten. Die einen versuchten, Tickets zu verkaufen, die anderen zu kaufen. Ob sie je zusammen gefunden haben, wird für immer ein Geheimnis bleiben. Hier unterbrachen wir die Tour, denn inzwischen waren wir müde und hungrig.

Unser Hotel, das Hotel del Sol (ein joie de vivre-Hotel) lag nur einen Häuserblock hinter der Lombard Street. Es verfügte über eigene Parkplätze, die allerdings ziemlich gut besucht waren. Die Hotelgäste konnten aber auch den anliegenden öffentlichen Valet-Parkplatz benutzen. Dieser war jedoch bedingt durch seine niedrige Tagesnutzungsgebühr von $ 10 ebenfalls schnell belegt. Der Innenhof war eine kleine Oase mit Palmen und einem Pool. Das beste aber war, dass ich nur drei Minuten gehen musste, um die besten Sushi zu kriegen, die ich je in meinem Leben gegessen hatte. Das Zushi Puzzle ist von aussen recht unscheinbar, innen aber hübsch, wenn auch ziemlich klein. Der Sushi-Meister schaffte mit Liebe und Hingabe ein Traum von Sushi-Kreationen. 

Nachdem wir gestern bloss durch den Golden Gate Park gefahren waren, wollten wir ihn und besonders den Japanischen Garten heute etwas genauer unter die Lupe nehmen. Wir parkten unser Auto am Strassenrand und begaben uns zu Fuss in den Park. Der Weg führte uns durch einen Wald. Nichts erinnerte mehr an eine Stadt mit über Dreiviertel Millionen Einwohnern. Der Japanese Tea Garden war wie erwartet sehr hübsch angelegt. Ich fand aber nicht dieselbe Ruhe, wie ich sie in den Gärten der Welt in Berlin Marzahn-Hellersdorf verspürt hatte. Dafür waren zu viele Leute im Park was vielleicht daran lag, dass am Mittwoch früh der Eintritt frei war.

Das nächste Ziel war der Corona Heights Park, von wo aus ein ähnlich toller Blick auf San Francisco geboten werden soll, wie von Twin Peaks. Die Gärtner machten uns jedoch einen Strich durch die Rechnung, denn sie sprengten den Rasen, so dass wir es nicht geschafft hätten, trockenen Fusses zum Aussichtspunkt zu gelangen. Stattdessen statteten wir den Twin Peaks einen erneuten Besuch ab.

Wir entschieden, dass wir die 49-Mile Scenic Drive fertig fahren wollten. Den Weg zum AT&T Park kürzten wir ab, den kannten wir bereits. Dort angekommen, waren wieder einige Fans der Giants zu sehen. Die hatten wohl täglich ein Spiel zu bestreiten. Für uns ging es an der Oakland Bay Bridge und dem historischen Ferry Building vorbei und danach ins Financial District. Dort änderte sich schlagartig alles. Die Leute auf den Strassen trugen feine Business-Anzüge, die Häuser wurden höher und die Parkinggebühren teurer.

Ein weiteres Hightlight, welches ich nicht explizit in meinen Reiseführer aufgenommen hatte, war Japan Town. Der Grund für meine Begeisterung lag weniger in der Architektur, als vielmehr in der vielfältigen Auswahl an Lebensmittelläden und Restaurants. Wenn es bei uns eine Sushi-Abteilung im Supermarkt oder im Asialaden gibt, ist es schon viel, aber hier gab es ein ganzes Quartier mit Einkaufcenter, Läden und Restaurants nur auf die japanische Kultur und Küche ausgelegt. Wir waren so ziemlich die einzigen nicht-Asiaten in dem Japantown Peace Plaza, was aber niemand zu stören schien.

In San Franscisco gibt es eines der grössten Chinatowns von Amerika. Verglichen mit Bangkok ist es dennoch ziemlich klein und überschaubar. Wir hielten uns nicht sehr lange dort auf, sondern fuhren erst die Tour zu Ende, um dann die berühmte Lombard Crooked Street zu fahren. Ich hatte nicht mit Zaungästen gerechnet, die die Strasse und Autos fotografierten oder filmten. Ich kam mir vor wie ein Affe im Zoo und wäre viel lieber bei denen gestanden und hätte die Szene festgehalten, statt selber Teil eines Films zu werden.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit Sightseeing und Shopping. Gegen Abend überquerten wir die Golden Gate Bridge. Bereits im Vorfeld hatten wir unsere Autonummer registrieren lassen, damit die Maut von der Kreditkarte abgebucht werden konnte. Dies war meines Wissens die einzige praktikable Möglichkeit, wenn man mit einem Mietauto unterwegs war. Auf einem Parkplatz in der Golden Gate National Recreation Area stellten wir das Stativ auf, machten es uns auf einer Parkbank gemütlich und warteten auf den Sonnenuntergang. Meine Hoffnung war, dass die Abendsonne die Brücke knallrot erleuchten liesse. Das klappte nicht so ganz, vermutlich wäre der Herbst für solche Stimmungen die bessere Jahreszeit gewesen. Aber dafür ging genau im Blickfeld der Vollmond auf. Ich konnte mich kaum sattsehen. Ich weiss nicht mehr, wie lange dieses Spektakel dauerte, welches von zahlreichen Fotografen mitverfolgt wurde. Erst als der Mond hell erleuchtet am Himmel stand und die ersten Sterne sichtbar waren, kehrten wir in die Stadt zurück.

Am nächsten Morgen hiess es Abschied nehmen von San Francisco mit dem Versprechen, wieder zu kommen. Wir fuhren über die Oakland Bay Bridge und warfen von Treasure Island einen letzten Blick auf die Stadt.

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